Eine Stichwahl entscheidet über den künftigen Staatschef in Senegal

In Senegal entscheidet eine Stichwahl im März über den künftigen Staatschef. Wie die Nationale Wahlkommission am Mittwoch in Dakar mitteilte, erzielte in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl am Sonntag keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit.

Abdoulaye Wades Herausforderer Macky Sall spricht zu den Journalisten (Bild: sda)

In Senegal entscheidet eine Stichwahl im März über den künftigen Staatschef. Wie die Nationale Wahlkommission am Mittwoch in Dakar mitteilte, erzielte in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl am Sonntag keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit.

Staatschef Abdoulaye Wade holte mit 34,8 Prozent zwar die meisten Stimmen. Er muss nun aber gegen Ex-Premierminister Macky Sall antreten, der laut dem vorläufigen Endergebnis auf 26,6 Prozent kam. Es wird damit gerechnet, dass Wade seinen Stimmenanteil in der Stichwahl kaum ausbauen kann und somit vermutlich gegen Sall verlieren dürfte.

Insgesamt 14 Kandidaten hatten sich am Sonntag zur Wahl gestellt. Die Abstimmung verlief nach Angaben von Wahlbeobachtern weitgehend ohne Unregelmässigkeiten. Sall rief am Mittwoch die übrigen zwölf Bewerber auf, ihn bei der Stichwahl zu unterstützen.

Im Vorfeld der Wahlen hatte es im Senegal immer wieder Proteste und Ausschreitungen gegeben. Diese richteten sich gegen den Entscheid des obersten Gerichts, den 85-jährigen Wade zum dritten Mal antreten zu lassen.

Eigentlich sind laut Verfassung nur zwei Amtszeiten erlaubt. Die Verfassungsänderung war aber erst 2001 in Kraft getreten – ein Jahr nach dem Amtsantritt Wades.

Nach Ansicht der Opposition darf Wade sich gemäss der Verfassung nicht um eine dritte Amtszeit bewerben. Wade selbst hält seine Kandidatur aber für rechtmässig. Auch das Verfassungsgericht des Landes wies Ende Januar Einsprüche gegen die erneute Kandidatur zurück.

Sall gehörte früher selbst zu den Vertrauten des Präsidenten. Der 50-jährige war von 2001 bis 2003 Bergbauminister, dann bis 2004 Innenminister und von 2004 bis 2007 Premierminister. Nach dem Bruch mit Wade gründete er seine eigene politische Partei.

Nächster Artikel