Der Schweizer Zoll hat am Dienstag in Thônex GE eine Tonne Messer und Pfannen vernichtet. Bei der Ware handelte es sich um gefälschte Schweizer Produkte, die in China hergestellt worden waren.
Der ganze Ramsch sei dazu bestimmt gewesen, von Hausierern zu völlig überrissenen Preisen an den Mann respektive an die Frau gebracht zu werden, sagte Jérôme Coquoz, Chef der Genfer Zollkreisdirektion III. Die Preise lagen 30 bis 50 Mal über den Herstellungskosten. Ein Pfannenset, das im Ausland für 35 Euro erstanden wurde, wurde beispielsweise für 1700 Franken angeboten.
Die Händler priesen der Kundschaft die Ware als Schweizer Qualitätsprodukt zu einem angeblich günstigen Preis an. Dabei handelte es sich bei dem vermeintlichen Schnäppchen in Tat und Wahrheit um eine Fälschung aus China zu einem extrem schlechten Preis-Leistungsverhältnis, wie Coquoz festhielt. Die Kunden zahlten aber nicht nur viel zu viel, sondern riskierten auch noch gesundheitliche Schäden, weil die Pfannen mit zweifelhaften Metalllegierungen beschichtet waren.
Die gefälschte Ware wurde hauptsächlich von Fahrenden aus Rumänien angeboten. Gemäss den bisherige Ermittlungen deckten sich die Strassenhändler vor allem in Belgien ein. Um die Ware in die Schweiz zu schmuggeln, verwendeten sie ausländische Fahrzeuge, die meist in Deutschland und Frankreich immatrikuliert waren.
Im vorliegenden Fall dauerte es fast zwei Jahre, bis die Zollfahnder den Betrügern auf die Schliche kamen, wie Michel Bachar, Sprecher des Genfer Zollkreises III, erklärte. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) wird die Händler wegen Widerhandlung gegen das Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb und gegen das Bundesgesetz zum Schutz öffentlicher Wappen bei der Justiz anzeigen. Sie riskieren zudem gesalzene Bussen wegen Verstössen gegen das Zollgesetz und das Mehrwertsteuergesetz.