Rund einen Monat nach dem Putsch in Mali hat Interimsministerpräsident Cheick Modibo Diarra seine Übergangsregierung vorgestellt. Das Kabinett besteht aus 24 Mitgliedern, teilte Diarra am Mittwoch in Bamako mit.
Der Regierung gehören drei Vertreter des Militärs an, das im vergangenen Monat den bisherigen Präsidenten Amadou Toumani Touré aus dem Amt geputscht hatte. Die Mehrzahl der von dem international renommierten Astrophysiker Diarra ernannten Minister sind Technokraten, darunter drei Frauen.
Die Einheitsfront für die Verteidigung der Republik und der Demokratie (FDR) kritisierte, dass die Militärvertreter die Schlüsselposten Verteidigung, Inneres und Zivilschutz in der Übergangsregierung besetzten. Zudem handle es sich nicht wie vereinbart um ein Kabinett der nationalen Einheit.
Auch die Volksbewegung des 22. März (MP22), die im Gegensatz zur FDR für den Putsch war, erklärte, es könne nicht von einer Regierung der nationalen Einheit gesprochen werden.
Das Militär in Mali hatte am 22. März Präsident Touré aus dem Amt geputscht und damit dem Vormarsch von Tuareg-Rebellen und Islamisten im Norden des Landes Vorschub geleistet.
In Verhandlungen mit der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS willigte die durch Sanktionen und den Konflikt im Norden unter Druck geratene Junta in einen Machtverzicht ein. Interimspräsident Dioncounda Traoré soll gemeinsam mit der Übergangsregierung allgemeine Wahlen vorbereiten.