Bei Anschlägen auf Büros nigerianischer Zeitungen sind am Donnerstag mindestens sechs Menschen getötet worden. Mehrere weitere wurden verletzt.
In der Hauptstadt Abuja jagte ein Selbstmordattentäter sein mit Sprengstoff beladenes Auto vor den Redaktionsräumen der Zeitung „ThisDay“ in die Luft. Der Mann habe mit seinem Auto das Tor des Redaktionsgebäudes durchbrochen und sei vor der Explosion noch in die Rezeption gefahren, sagte ein Sprecher des Roten Kreuzes, Nwakpa Nwakpa. Drei Menschen wurden getötet und mehrere verletzt.
In Kaduna warf ein Mann einen Sprengsatz auf ein Gebäude, in dem die Zeitungen „ThisDay“, „The Moment“ und „The Daily Sun“ Redaktionsräume haben. Der Angreifer mit seinem mit Sprengstoff beladenen Auto sei von einer Menge umstellt worden, berichteten Augenzeugen. Der Fahrer habe gerufen, er habe eine Bombe im Auto.
Nachdem ihm erlaubt worden sei, den Kofferraum zu öffnen, habe er ein Objekt herausgerissen und in die Menge geworfen, sagte der Augenzeuge Jemilu Abdullahi. Drei Menschen seien getötet worden.
Zu den Angriffen bekannte sich zunächst niemand. Nigeria wird jedoch seit vielen Monaten von einer Terrorwelle der islamistischen Organisation Boko Haram heimgesucht.
Die terroristische Sekte will die Christen aus dem überwiegend islamisch geprägten Norden des Landes vertreiben und in dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas einen islamischen Gottesstaat errichten.
Bei Anschlägen auf internationale Einrichtungen, auf Kirchen, Polizeistationen und Lokale, in denen Alkohol ausgeschenkt wird, haben die Islamisten bereits Hunderte Menschen getötet. Muslime und Christen stellen in Nigeria jeweils die Hälfte der etwa 150 Millionen Einwohner.