Eine anhaltende Südwest-Strömung hat dem Tessin einen der regenreichsten Novembermonate seit Beginn der Wetteraufzeichnung beschert. Im Grossraum Lugano wurde der bisherige Niederschlagsrekord sogar geknackt.
Mit 586 Litern pro Quadratmeter gehöre der November 2014 in Lugano TI zu den nassesten seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1864, sagte ein Sprecher von MeteoSchweiz am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur sda. In der Südtessiner Metropole seien im November vier Mal mehr Regen gefallen als dies sonst üblich sei.
Die bisherige Regenrangliste der Stadt führte der November 2002 an. Damals waren in einem Monat 535 Liter pro Quadratmeter gefallen. In Locarno-Monti und in den übrigen Tessiner Messstationen konnte der November 2014 dagegen den November von vor zwölf Jahren in puncto der gefallenen Regenmenge nicht überbieten. Allerdings fielen auch hier verbreitet vier Mal mehr Regen als dies im November normalerweise der Fall ist.
Der vergangene Monat ist im Tessin laut MeteoSchweiz wie in den übrigen Regionen der Schweiz zu warm gewesen. Im Flachland lagen die Temperaturen knapp zwei Grad über dem Monatsmittel.
Durch die anhaltend starken Niederschläge waren der Lago Maggiore und der Luganer See zur Mitte des Monats über die Ufer getreten. In Locarno wurden Teile der seenahen Gebiete der Stadt überschwemmt, das Spital Santa Chiara musste evakuiert werden, Uferstrassen in Lugano und Locarno wurden gesperrt.
Durch den aufgeweichten Boden kam es im November zu zwei Erdrutschen, bei denen innerhalb von zehn Tagen insgesamt vier Menschen im Grossraum Lugano starben.