Kurz vor 12 Uhr ist die 15,4 Kilometer lange Weströhre des Ceneri-Basistunnels rund 700 Meter vor dem Nordportal durchschlagen worden. 1500 Zuschauer verfolgten vor und im Tunnel in Camorino TI einer der letzten Durchstiche der neuen Nord-Süd-Alpentransversalen.
1991 sei der Volksentscheid zur NEAT gefallen, am 21. Januar 2016 würden die «Ausbrucharbeiten für die erste Flachbahn durch die Alpen» beendet, sagte der Chef der Alptransit Gotthard AG am Donnerstag vor den Medien in Camorino TI. Es sei ein denkwürdiger Tag für die Schweiz und den gesamten Eisenbahnverkehr, so Simoni.
Die Arbeiten am Ceneri-Basistunnel waren 2006 in Angriff genommen worden. Mitte dieses Jahres soll mit dem Einbau der Bahntechnik begonnen werden. Wann der Ceneri-Basistunnel als Ergänzung zum Gotthard-Basistunnel in Betrieb genommen werden kann, ist noch unsicher.
Zuerst muss eine Einigung mit der Gemeinde Camorino TI erzielt werden. Sie war weder mit der Grösse noch mit der Position des Bahntechnikgebäudes am Nordeingang des Tunnels einverstanden und konnte sich damit letzten Sommer vor dem Bundesgericht gegen den Bund und die AlpTransit Gotthard AG durchsetzen.
«Wir sind zuversichtlich, dass sich eine Einigung finden lässt», so dass keine weitere Verzögerung entsteht, sagte Renzo Simoni am Donnerstag vor dem Durchstich.
Die Zeit drängt: Wenn die Bauarbeiten nicht im März beginnen können, besteht laut Befürchtungen der NEAT-Aufsichtsdelegation das Risiko, dass die Inbetriebnahme verschoben werden muss. Die Eröffnung war bereits früher um ein Jahr auf Dezember 2020 verschoben worden.
Der Ceneri-Basistunnel ist eine wichtige Ergänzung zum 57 Kilometer langen Gotthard-Basistunnel. Erst mit dem Ceneri-Basistunnel wird die mehr oder wenig steigungsfreie Durchquerung der Alpen auf der Gotthardachse möglich.
Gefeiert wurde am Donnerstag der Hauptdurchschlag der Weströhre. Der Durchschlag der Oströhre findet Anfang nächster Woche statt. Dort fehlen aktuell noch 26 Meter.