In der Schweiz stehen Elektrizitätszähler im Einsatz, die einen viel zu hohen Verbrauch anzeigen. Dies hat der Bund herausgefunden. Die betroffenen Elektrizitätsunternehmen müssen nun die Kunden informieren. Etwa 1000 Kunden dürften zu viel bezahlt haben.
Betroffen sind Geräte der Typen MT300 und MT400 der Firma Iskraemeco, die zwischen 2004 und 2006 hergestellt wurden, wie das Bundesamt für Metrologie (METAS) am Donnerstag mitteilte. In der Schweiz stünden insgesamt rund 35’000 solcher Zähler im Einsatz. Nach Angaben des Herstellers träten bei rund 3 Prozent dieser Zähler Messfehler auf.
Laut dem METAS zeigen die Zähler einen bis zu dreimal höheren Wert als den tatsächlichen Verbrauch an. Das Bundesamt hat nun verfügt, dass die betroffenen Elektrizitätsunternehmen bis spätestens Ende 2012 informiert und die fehlerhaften Zähler bis Ende 2013 ersetzt werden müssen.
Nachprüfung nur bedingt hilfreich
Wer glaubt, dass bei seinem Elektrizitätszähler Messfehler aufgetreten sind, kann beim Energieversorgungsunternehmen eine Nachprüfung durch eine unabhängige Stelle beantragen. Wenn die Nachprüfung ergibt, dass der Zähler korrekte Ergebnisse liefert, muss der Kunde die Kosten allerdings selbst tragen.
Ausserdem dürften Nachprüfungen nicht alle Fehler aufdecken. Grund für die Messabweichungen sind laut dem METAS feine Härchen im Innern der Geräte. Bei leichten Erschütterungen oder einem Ausbau des Elektrizitätszählers könnten diese zerstört werden, schreibt das Bundesamt.
In diesem Fall sei es nicht mehr möglich, nachträglich festzustellen, ob es zu Messabweichungen gekommen sei. Auch könne im Nachhinein nicht mehr rekonstruiert werden, wie lange und in welchem Ausmass allfällige Fehlermessungen aufgetreten seien.
Geldrückforderungen Sache der Kunden
Was die Möglichkeit von Geldrückforderungen für bezahlte Rechnungen betrifft, mischt sich das METAS nicht ein: Dies sei eine Sache zwischen den Kunden und den Elektrizitätsunternehmen, sagte ein Sprecher auf Anfrage.
Unter den Elektrizitätsunternehmen, die fehlerhafte Zähler verwendeten, sind IWB Basel, EW Bern, EWL Luzern und LKW Schaan. Hinzu kommen mehrere Unternehmen in der Romandie, darunter SIG Genf, EEF Fribourg und RESA Morges.