Einigung im Lohnstreit in Baden-Württembergs Metallindustrie

Die rund 800’000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg bekommen ab Mai 4,3 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Darauf einigten sich die Arbeitgeber und die Gewerkschaft nach einer erneuten Nachtsitzung am Samstagfrüh in Sindelfingen bei Stuttgart.

Eine der deutschlandweiten Aktionen: Warnstreik bei VW in Zwickau am vergangenen Dienstag (Bild: sda)

Die rund 800’000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg bekommen ab Mai 4,3 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Darauf einigten sich die Arbeitgeber und die Gewerkschaft nach einer erneuten Nachtsitzung am Samstagfrüh in Sindelfingen bei Stuttgart.

Dies teilte der Chef der Arbeitgeber (Südwestmetall), Rainer Dulger, auf einer Medienkonferenz mit. Der Tarifvertrag soll 13 Monate bis Ende April 2013 laufen, der zurückliegende April sei ein Nullmonat. Die Grenze der Belastbarkeit für die Betriebe sei damit erreicht, sagte Dulger nach den fünf Verhandlungsrunden.

Der Bezirkschef der Gewerkschaft IG Metall, Jörg Hofmann, sagte, auch bei den heftig umstrittenen Themen einer unbefristeten Übernahme aller Lehrlinge sowie der Mitbestimmung der Betriebsräte bei der weit verbreiteten Leiharbeit habe es eine Einigung gegeben.

Nach 18 Monaten Einsatz im Betrieb sei eine unbefristete Übernahme von Leiharbeitern zu prüfen. Den Unternehmen werde zudem empfohlen, dass die Ausgebildeten in der Regel nach bestandener Prüfung unbefristet übernommen werden. Ausnahmen bleiben aber möglich, etwa in Wirtschaftskrisen.

Einigung für ganz Deutschland

Die Einigung in Baden-Württemberg soll deutschlandweit übernommen werden. IG Metall-Chef Berthold Huber sagte in Sindelfingen, die Übernahme werde allen Tarifbezirken empfohlen.

Auch der Chef des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, sagte, der Abschluss sei von den Mitgliedsverbänden mit einer Enthaltung angenommen worden. Seinen Angaben zufolge enthielt sich der Landesverband Sachsen der Stimme.

In Deutschland arbeiten 3,6 Millionen Menschen in der Metall- und Elektroindustrie. Die Gewerkschaften hatten ursprünglich 6,5 Prozent mehr Geld verlangt; die Arbeitgeber hatten zuerst 3 Prozent geboten.

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