Einwanderer kommen seltener ins Spital als Schweizer

Einwanderer kommen im Allgemeinen weniger häufig ins Spital als Schweizerinnen und Schweizer. Bei einigen Gruppen ist aber eine höhere Hospitalisierungsrate für bestimmte Krankheiten zu beobachten.

Eine Pflegefachfrau misst die Gesundheitswerte des Patienten (Bild: sda)

Einwanderer kommen im Allgemeinen weniger häufig ins Spital als Schweizerinnen und Schweizer. Bei einigen Gruppen ist aber eine höhere Hospitalisierungsrate für bestimmte Krankheiten zu beobachten.

Dies geht aus einer Studie des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan) hervor, die vom Bundesamt für Gesundheit in Auftrag gegeben wurde. Den Resultaten zufolge gab es 2009 bei der Schweizer Bevölkerung 192 Spitalaufenthalte pro 1000 Einwohner. Bei praktischen allen Migrantengruppen war diese Rate niedriger – ausser bei Einwanderern aus Südamerika, Afrika und Russland. Sie haben Hospitalisierungsraten zwischen 200 und 330 pro 1000 Einwohner.

Dabei ist zu beachten, dass die unterschiedlichen Altersstrukturen der Bevölkerungsgruppen bei diesem Vergleich nicht berücksichtigt wurden.

Risikofaktoren unterschiedlich

Schweizerinnen und Schweizer kommen überdurchschnittlich häufig wegen Knie- und Beinverletzungen, bösartigen Tumoren und Gelenkerkrankungen ins Spital. Personen aus dem Nahen Osten werden überdurchschnittlich oft wegen psychischen Erkrankungen, Herzerkrankungen sowie Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens eingewiesen.

Italienische Männer und osteuropäische Frauen werden häufiger wegen bestimmter Herzkrankheiten hospitalisiert. Diabetes wird häufiger bei Personen aus dem Nahen Osten, aus Osteuropa und Italien diagnostiziert, nicht aber bei Migrantinnen und Migranten aus Westeuropa.

Dieses Projekt ist eine erste Studie zu diesem Thema. Sie nennt noch keine Ursachen für die aufgezeigten Unterschiede. Bei den Präventionsprogrammen, die auf die Risikofaktoren dieser Krankheiten ausgerichtet sind (Ernährung und Bewegung, Rauchen), sollten Migrantinnen und Migranten besser berücksichtigt werden, mahnt die Studie.

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