Seit Sonntag sind in Polen bei eisigen Temperaturen sechs Menschen erfroren. Damit ist die Zahl der Kältetoten in diesem Winter nach Polizeiangaben bereits auf 47 gestiegen. In Tschechien und Rumänien sorgte heftiger Schneefall für ein Verkehrschaos.
Polizei und Innenministerium appellierten an die Menschen in Polen, verstärkt auf Obdachlose in Kleingartenanlagen, Betrunkene an Haltestellen und andere zu achten, die unterkühlt einschlafen und erfrieren könnten. Ein Telefonanruf beim Rettungsdienst könne hier womöglich Leben retten.
Die eisigen Temperaturen liessen den deutsch-polnischen Grenzfluss Oder von der Mündung an etwa 60 Kilometer landeinwärts zufrieren, wie ein Sprecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes vom deutschen Eberswalde am Montag sagte.
Für den Aufbruch des Eises sei es aber noch zu früh. Dafür sei Tauwetter nötig, damit das gebrochene Eis abfliessen könne. Einige Kanäle im deutschen Bundesland Brandenburg tragen eine Eisdecke, auf anderen treibt dichtes Scholleneis.
40’000
Prager ohne Heizung
In der tschechischen Hauptstadt Prag sind in den Wohnungen von rund 40’000 Menschen die Heizungen ausgefallen. Die Rohrleitungen des Fernwärmenetzes seien in der Nacht zu Montag an zwei Stellen geplatzt, wie die Betreiber mitteilten.
In ganz Tschechien sorgten Frost und Schnee für Verkehrsprobleme. Auf der Autobahn E50 beim deutsch-tschechischen Grenzübergang Waidhaus stiessen zwei Lastwagen zusammen. Die Strecke musste in Richtung Prag zeitweise gesperrt werden.
Im östlichen Industrierevier herrschte dichter Wintersmog. Senioren und Kindern wurde geraten, zu Hause zu bleiben.
Rumänische Schulen geschlossen
Auch rumänische Kinder mussten am Montag zuhause bleiben: Wegen heftigem und andauerndem Schneefall blieben im besonders schwer betroffenen Osten und Süden Rumäniens, darunter in der Hauptstadt Bukarest, die Schulen geschlossen.
Dutzende Autos und Lastwagen blieben auf den zugeschneiten Fernstrassen stecken, zahlreiche Dörfer waren durch Schneemassen isoliert. Zwei Autobahnen und mehr als 20 Fernstrassen wurden vorsichtshalber für den Verkehr geschlossen.
Im Schienenverkehr kam es zu erheblichen Verspätungen, zahlreiche Züge fielen ganz aus. Neben den Katastrophenschützern war auch die Armee im Einsatz, um Kranke zu retten.