Der Haushaltsgeräte-Hersteller Electrolux will im glarnerischen Schwanden 80 von insgesamt 230 Arbeitsplätzen abbauen. Der Grund: Die im Glarnerland fabrizierten Produkte sind zu teuer und nicht mehr konkurrenzfähig.
Der Stellenabbau bis Ende 2013 soll nun zuerst in einem Konsultationsverfahren mit den Gewerkschaften besprochen werden. Weiter sollen Gespräche über den Sozialplan aufgenommen werden. Wie viele Entlassungen notwendig seien, hänge von mehreren Faktoren ab, teilte Electrolux am Montag mit.
Nach Angaben des Haushaltsgeräte-Herstellers ist die Fertigung in Schwanden international nicht mehr konkurrenzfähig. Die Exporte seien in kurzer Zeit um über 70 Prozent eingebrochen. Electrolux will die Produktion deshalb auf eine neue Basis stellen und in Schwanden vor allem hochwertige Produkte für den Schweizer Markt herstellen.
Electrolux produziert Haushaltsgeräte und bedient nach eigenen Angaben Kunden in über 150 Ländern. Zum Sortiment gehören Kühlschränke, Geschirrspüler, Waschmaschinen, Staubsauger und Herde.
Abbau auch in Schweden und Frankreich
Electrolux baut nicht nur in Schwanden Arbeitsplätze ab. Ein Sparprogramm der schwedischen Konzernmutter wegen der unverändert schwierigen Marktlage in Europa trifft auch Werke in Schweden und Frankreich.
Besonders stark spüre Electrolux den Absatzrückgang in Skandinavien, Südeuropa und den Benelux-Ländern. „Die Marktsituation in Europa dürfte zunächst schlechter werden, bevor sie sich verbessert“, sagte Electrolux-Chef Keith McLoughlin.
„Wir begrenzen die negativen Auswirkungen, indem wir neue Produkte herausbringen und die Kosten senken.“ Der Umbau der Produktion in Europa werde allerdings im vierten Quartal zunächst zu Kosten von einer Milliarde Kronen (umgerechnet rund 140 Mio. Franken) führen.
Letztes Jahr setzte die Gruppe mit weltweit 58’000 Mitarbeitenden 11,3 Mrd. Euro um. Für das dritte Quartal gab Electrolux einen um 33 Prozent höheren Gewinn von 1,46 Milliarden Kronen (206 Mio. Franken) bekannt, was etwa den Erwartungen der Branchenanalysten entsprach.