Noch nicht einmal 24 Stunden ist es auf der Welt und schon hat sich am Mittwoch im Zoo Zürich das neugeborene Elefantenbaby den begeisterten Besuchern vorgestellt. Mutter, Tante und Schwester umsorgen das Jungtier aufmerksam. Welches Geschlecht es hat, ist noch unklar.
Die Geburt eines Elefanten sei ein Langzeitprojekt, sagte Zoo-Kurator Robert Zingg am Mittwoch vor den Medien. Bei einer Tragzeit von rund 22 Monaten ist der Geburtstermin nicht genau voraussagbar.
Weil die 28-jährige Indi trächtig war, wurde der Umzug der asiatischen Elefanten in ihre neue Anlage Kaeng Krachan so durchgeführt, dass Geburt und Umsiedlung nicht zusammenfielen. Jetzt hat Indi sich allerdings doch noch mehr Zeit gelassen als gedacht.
Nach vier Minuten schon auf den Beinen
Erste Anzeichen für die bevorstehende Geburt bemerkten die Tierpfleger im Laufe des Dienstags. Indi war unruhig, die Wehen wurden immer häufiger. Kurz nach 21 Uhr war es dann geschafft: Mit den Hinterfüssen voran kam der kleine Elefant zur Welt und vier Minuten später stand er schon zum ersten Mal auf seinen eigenen, noch etwas wackligen Beinen.
Für Mutter Indi ist es der dritte Nachwuchs. Sie gebar 2002 ihre Tochter Chandra und 2005 ihren Sohn Fahim. Vater aller drei Jungtiere ist der 44-jährige Maxi. Er ist zurzeit getrennt von der Gruppe und hat sein jüngstes Kind noch nicht in Augenschein genommen. Aber die Geburt dürfte er bemerkt haben, denn sie wurde von lautem Trompeten begleitet, wie Zingg sagte.
Das Elefantenbaby wurde am seinem ersten Lebenstag nicht nur von seiner Mutter sondern auch von Tante und Schwester umsorgt. Wobei die beiden erfahrenen Elefantendamen die junge Chandra noch etwas auf Abstand hielten.
Drei Vorschläge für einen Namen
Weil sich mit dem Umzug in den neuen Elefantenpark die Art der Betreuung geändert hat und die Pfleger keinen direkten Körperkontakt mehr mit den Tieren haben, ist noch unklar, welches Geschlecht das Jungtier hat.
Auch wie gross und wie schwer es ist, weiss man noch nicht. Bei früheren Geburten waren die Jungen zwischen 115 und 160 Kilogramm schwer und hatten eine Schulterhöhe von 97 bis 107 Zentimetern. Der jüngste Nachwuchs wirke nicht so massig sondern eher schlank und hochbeinig, sagte Zingg.
Sobald das Geschlecht feststeht, erhält der kleine Elefant einen Namen. Fest steht schon, dass er mit einem «O» anfangen wird. Über Facebook und die Zoo-Homepage kann aus drei Vorschlägen ein Favorit ausgesucht werden.
Mit einem Bestand von 40’000 bis 50’000 Tieren gilt der asiatische Elefant als bedroht. Stark bedrängt werden die meist kleinen Populationen durch die Zerstörung ihres Lebensraums und durch Wilderei, sagte Zingg.
Masoala Express fährt durch den Zoo
Besucher, denen die Wege im Zoo mittlerweile zu lang sind, können ab sofort den Masoala Express besteigen. Die kleine Elektro-Bahn verkehrt zwischen dem Haupteingang und der Masoala Halle. Wer möchte, kann beim Elefantenpark einen Zwischenhalt einlegen.
Das Bähnchen bietet Platz für 39 Fahrgäste und zwei Rollstühle. Damit es die Fussgänger nicht stört, verkehrt es hauptsächlich auf Betriebswegen.