Emma und Mexicali: Zwei Neuheiten an der Jungstrasse

Der neue Quartierladen «Emma» holt Lebensmittel aus der Region Basel vom Bauernhof ins St. Johann. Ebenfalls an der Jungstrasse hat sich kürzlich ein indisches Lokal zum Restaurant «Mexicali» gewandelt. Milch vom Bruderholz, Gemüse aus Biel-Benken und Mehl aus einer Eptinger Steinmühle: Vor Basels Haustür deckt sich das Tischlein ganz stattlich. Was im Hofladen erhältlich ist, […]

Momentan ist Salat vom Maiehof in Biel-Benken gefragt: Der neue Quartierladen «Emma» bezieht die Produkte von Bauernhöfen aus der Region.

Der neue Quartierladen «Emma» holt Lebensmittel aus der Region Basel vom Bauernhof ins St. Johann. Ebenfalls an der Jungstrasse hat sich kürzlich ein indisches Lokal zum Restaurant «Mexicali» gewandelt.

Milch vom Bruderholz, Gemüse aus Biel-Benken und Mehl aus einer Eptinger Steinmühle: Vor Basels Haustür deckt sich das Tischlein ganz stattlich. Was im Hofladen erhältlich ist, soll auch mitten im St. Johann zu haben sein: Dies hat sich eine junge Frau gedacht, welche mit dem neuen Laden «Emma» nun für eine Auswahl an regionalen Produkten im Wohnquartier sorgt.

«Viele Leute wollen wissen, woher die Lebensmittel kommen», stellt sie fest. Daher möchte sie einem Bedürfnis nachkommen, das sie aus eigener Erfahrung kennt. «Mit einem Vollzeitjob hatte ich selbst keine Zeit, um morgens auf den Markt oder gar aufs Land zu fahren.» Daher kam sie auf die Idee, Lebensmittel direkt vom Bauernhof ins Quartier zu holen.

Brot aus dem Schwarzbubenland

Bei der Namenswahl ist die Referenz an den guten alten Tante-Emma-Laden offensichtlich. Emma ist zudem kurz und schlicht, ferner soll mit einer fiktiven Person Nähe zum Quartier geschaffen werden. «Sie sollte wie eine Nachbarin sein», erklärt die Geschäftsführerin, die deshalb auch ihren eigenen Namen nicht publik machen will: «Gehen wir mal schauen, ob’s bei Emma von nebenan noch Milch hat» – nach diesem Motto soll der Laden an der Jungstrasse funktionieren.



Name und Ausstattung sind schlicht, doch aufs Wesentliche konzentriert: «Emma» soll laut Geschäftsführerin wie eine Nachbarin aus dem Quartier sein.

Name und Ausstattung sind schlicht, doch aufs Wesentliche konzentriert: «Emma» soll laut Geschäftsführerin wie eine Nachbarin aus dem Quartier sein. (Bild: Michel Schultheiss)

Jeweils am Donnerstag, Freitag und Samstag hat Emma frisches Brot aus dem Schwarzbubenland im Angebot. Hühner vom Wohn- und Arbeitszentrum Bernhardsberg in Oberwil legen die Eier und das Gemüse stammt vom Maiehof in Biel-Benken.

Nebst Konfitüre, Kompott, Nudeln und Rapsöl hat sie auch Ravioli von Paste Ines aus Basel im Sortiment. Auch Schafsmilchprodukte aus dem Jura stehen im Kühlschrank bereit.

Das Angebot variiert von Woche zu Woche – schliesslich gibt die Saison vor, was gerade zu haben ist. Momentan sind Kopfsalat, Rhabarber und Radieschen angesagt. Bald schon soll die Beerensaison den Laden bereichern.

Auf indische Küche folgt Tex-Mex

Gleich schräg gegenüber, an der Ecke zur Vogesenstrasse, hat sich ebenfalls etwas verändert: Ein Rindstotenkopf ziert seit wenigen Wochen das eine Fenster. Vielleicht mag sich ein mancher schon gefragt haben, was es mit dem etwas düsteren Lokal auf sich hat. Wo bis im April noch «Welcome to India» zu lesen war, steht heute «Mexicali». Im April hat Jeyananthan Pararajasingam dort das Ruder übernommen. Wo vorher nordindische Spezialitäten auf der Karte standen, sind nun ein Pizza-Lieferdienst, gutbürgerliche Küche und vor allem Tex-Mex-Speisen ausgeschildert.



Einst «Welcome to India», seit April «Mexicali»: Das Restaurant an der Ecke Jungstrasse-Vogesenstrasse hat einen neuen Inhaber.

Einst «Welcome to India», seit April «Mexicali»: Das Restaurant an der Ecke Jungstrasse-Vogesenstrasse hat einen neuen Inhaber. (Bild: Michel Schultheiss)

Pararajasingam hat während rund 20 Jahren Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt: Bei Papa Joe’s, im Zic Zac in Basel sowie im Zürcher Poco Loco hat er sich auf die Tex-Mex-Küche spezialisiert. Nicht von ungefähr steht der Name des Restaurants für diesen Grenzgang: Mexicali, die Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates Baja California, ist ein Kunstwort aus México und California – ihr Pendant auf der amerikanischen Seite ist Calexico.

Ein Blick auf die Karte des neuen Restaurants verrät, dass es eher Richtung USA als nach Mexiko geht: Hamburger, Spareribs und Chicken Nuggets sind zu finden. Daneben gibt es auch Burritos und ungewöhnliche Kreationen wie etwa Fajitas mit Straussenfleisch.

Daneben darf auch das beliebte Chili con carne nicht fehlen – ein Gericht, welches oft fälschlicherweise als typisch mexikanisch bezeichnet wird, jedoch in diesem lateinamerikanischen Land so gut wie unbedeutend ist. Die Ursprünge des Eintopfs, der in der Schweiz längst als Rekruten- und Pfadilager-Klassiker etabliert ist, sind wohl in den US-Südstaaten auszumachen. Dennoch sind in der Beiz an der Jungstrasse auch einzelne mexikanische Gerichte wie Mole Poblano und Quesadillas auf der Karte auszumachen.



In einer Vitrine steht die Hindu-Gottheit Ganesha gleich neben einer Tequilaflasche. Womöglich steht die Dekoration symbolisch für die Tex-Mex-Neuausrichtung des Lokals mit südasiatischem Hintergrund.

In einer Vitrine steht die Hindu-Gottheit Ganesha gleich neben einer Tequilaflasche. Womöglich steht die Dekoration symbolisch für die Tex-Mex-Neuausrichtung des Lokals mit südasiatischem Hintergrund. (Bild: Michel Schultheiss)

 

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Kauflokal Emma, Jungstrasse 33, 4056 Basel. Die Öffnungszeiten.

Restaurant Mexicali, Jungstrasse 50, noch keine Webseite verfügbar. Telefon: 061 383 75 55.

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