Die Produzenten von Emmentaler Käse dürfen nicht mehr so viel Käse herstellen, wie sie wollen. Weil die Freigabe der Produktionsmengen vor einem Jahr zu einem grossen Preiszerfall führte, hat die Sortenorganisation die Wiedereinführung der zentralen Mengensteuerung beschlossen.
Die zentrale Mengensteuerung trete aber nur in Kraft, wenn der Bundesrat der „Selbsthilfemassnahme“ die Allgemeinverbindlichkeit erteile, schreibt die Sortenorganisation Emmentaler Switzerland. Man reiche bei der Landesregierung ein entsprechendes Gesuch ein; deren Entscheid sei für Herbst 2012 zu erwarten.
Hintergrund der Produktionsfreigabe war die Tatsache, dass viele nicht der Sortenorganisation Emmentaler Switzerland angeschlossene Produzenten Emmentaler in grossen Mengen herstellten. Ein Versuch, diese Produzenten wieder ins Boot der Organisation zu holen, scheiterte, sodass die Sortenorganisation auch ihren Mitgliedern keine Produktionsgrenzen mehr setzen konnte.
Käseschwemme
Seit der Aufhebung am 1. Mai 2012 wurde der Markt mit so viel Emmentaler Käse überschwemmt, dass die Preise einbrachen. Die Sortenorganisation versucht nun, das Steuer wieder herumzureissen.
Gemäss Angaben des Landwirtschaftlichen Informationsdienstes (LID) hat sie ein Modell ausgearbeitet, das auf drei Säulen basiert. Eine dieser Säulen ist die Wiedereinführung der Mengensteuerung.
Zudem soll das Bundesamt für Landwirtschaft diese Produktionsbeschränkungen auch für jene Produzenten verbindlich erklären, die nicht der Sortenorganisation angehören. In einem dritten Schritt will die Organisation Emmentaler Switzerland eine eigene Gesellschaft auf die Beine stellen, welche Käse ein- und wieder verkauft.