Der Milchverarbeiter Emmi wird bei zwei ausländischen Tochterfirmen Mehrheitsaktionär. Es handelt sich um die spanische Kaiku, die mit ihren Frischprodukten auch stark in Chile und Tunesien engagiert ist, sowie um die französische Käseverpackerin Diprola.
Mit der Aufstockung der Beteiligungen mache Emmi einen weiteren Internationalisierungsschritt, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. An Kaiku Corporación Alimentaria in San Sebastián und an Diprola S.A.S in Avignon werde Emmi neu über 60 Prozent besitzen.
Emmi leitete die Internationalisierung vor einigen Jahren ein, weil in der Schweiz das Wachstum begrenzt ist. Mittelfristig soll der Umsatzanteil des Auslandgeschäfts auf 50 Prozent erhöht werden. Zurzeit beträgt er knapp 30 Prozent.
Der Luzerner Milchverarbeiter ist 2005 bei Kaiku eingestiegen und erhöht seine Beteiligung von knapp 43 Prozent auf 66 Prozent. 2011 erzielte Kaiku einen Umsatz von 278 Mio. Euro.
Exportorientierte Tochter
Kaiku ist gemäss Emmi stark mit regionalen Marken im Norden Spaniens, mit laktosefreier Milch und kalten Kaffeegetränken. Dank Kaiku konnte Emmi den Absatz von in der Schweiz hergestelltem Caffè Latte in Spanien in diesem Jahr stark steigern.
Als weiteren Vorteil von Kaiku streicht Emmi hervor, dass das spanische Unternehmen über die Hälfte des Umsatzes im Ausland erwirtschafte, nämlich in stark wachsenden Märkten in Südamerika, vor allem Chile, sowie in Tunesien.
Verpackter Käse immer beliebter
Bei Diprola ist Emmi seit 2010 engagiert. Zusammen mit dem italienischen Käseunternehmen Ambrosi S.p.A hielt Emmi seither eine Beteiligung von 25 Prozent. Die Partner entschieden sich, Diprola auf Anfang Juli ganz zu übernehmen. Mit 63 Prozent werde Emmi Mehrheitsaktionärin sein, heisst es in der Mitteilung.
Diprola erzielte 2011 einen Umsatz von 80 Mio. Euro. Das Unternehmen ist in Frankreich und Deutschland aktiv und tritt auf dem Markt unter dem Namen ETS Schöpfer SAS auf.