Emmi will mit Import-Äpfeln sparen

Trotz einheimischen Äpfeln in Hülle und Fülle: Der Milchverarbeiter Emmi will für ein Birchermüesli gefrorene Äpfel importieren und ersucht dafür um einen Vorzugszolltarif. Im Inland werde das Produkt nicht angeboten, lautet die Begründung.

Trotz einheimischen Äpfeln in Hülle und Fülle: Der Milchverarbeiter Emmi will für ein Birchermüesli gefrorene Äpfel importieren und ersucht dafür um einen Vorzugszolltarif. Im Inland werde das Produkt nicht angeboten, lautet die Begründung.

Konkret ersucht Emmi um einen Vorzugszolltarif für den Import von 450 Tonnen geraspelter und gefrorener Äpfel. Diese sollen zum für Importfrüchte üblichen Tarif von 10 Rappen pro 100 Kilogramm eingeführt werden. Emmi-Sprecherin Esther Gerster bestätigte auf Anfrage einen Bericht der „BauernZeitung“ vom Freitag.

Emmi: „Äpfel nicht verfügbar“

Laut der Zeitung gilt für die Einfuhr dieser Äpfel ein Zolltarif von 9 Franken pro 100 Kilogramm. Pro Becher Birchermüesli würde er mit einem Aufschlag von 1,5 Rappen zu Buche schlagen. Emmi nennt für den Gang ins Ausland aber nicht den Preisunterschied als Grund, sondern die Verfügbarkeit der Äpfel.

Die 1000 Tonnen gefrorene Früchte, die jährlich zum Vorzugszoll von 10 Rappen pro 100 Kilo eingeführt werden könnten, genügten für die Nachfrage nach dem Birchermüesli nicht, sagte die Emmi-Sprecherin.

„Wir haben uns beim Obstverband erkundigt, ob uns die Äpfel aus dem Inland geliefert werden könnten“, sagte Gerster. Weil der Verband dies verneint habe, weiche Emmi ins Ausland aus.

Der Obstverband ist nicht erfreut über das Vorhaben von Emmi. Pressesprecher Josef Christen bezeichnet die Argumente des Konzerns als „fadenscheinig“. „Das ist allein eine Frage des Preises“, sagte er. Qualitativ seien in- und ausländische Äpfel vergleichbar, und in der Schweiz sei die gewünschte Menge erhältlich.

Obstverband gegen tieferen Zoll

Emmi kauft für einen Export-Schmelzkäse bereits Butter in den Niederlanden, wie im Oktober bekannt wurde. Diese Menge entspricht 0,5 Prozent des gesamten Butterbedarfs von Emmi. Das Unternehmen argumentierte in diesem Fall mit dem Wettbewerb: Damit der Schmelzkäse auf dem europäischen Markt wettbewerbsfähig bleibe, müsse die Butter zu EU-Konditionen gekauft werden können.

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