Renault-Firmensitz nach vermeintlicher Spionageaffäre durchsucht

Mehr als ein halbes Jahr nach der vermeintlichen Spionageaffäre beim französischen Autobauer Renault hat ein Untersuchungsrichter den Firmensitz in Boulogne bei Paris durchsuchen lassen.

Die Behörden haben angeblich auch die Büros der Unternehmungsleitung durchsucht (Archiv) (Bild: sda)

Mehr als ein halbes Jahr nach der vermeintlichen Spionageaffäre beim französischen Autobauer Renault hat ein Untersuchungsrichter den Firmensitz in Boulogne bei Paris durchsuchen lassen.

Auch die Büros der Unternehmensleitung seien am Mittwoch durchsucht worden, sagte eine Sprecherin von Untersuchungsrichter Hervé Robert am Freitag. Die Renault-Firmenleitung hatte im Januar drei Führungskräften vorgeworfen, gegen Bestechungsgeld firmeninternes Wissen an Aussenstehende verraten zu haben, und ihnen fristlos gekündigt.

Ex-Sicherheitschef inhaftiert

Später stellte sich heraus, dass die Vorwürfe vom eigenen Sicherheitsdienst des Autobauers lanciert worden waren. Richter Robert begann im März mit Ermittlungen wegen Betrugs bei der Weitergabe von Informationen, dem der Autobauer aufsass. Der frühere Sicherheitschef Dominique Gevrey sitzt deshalb seit Mitte März in Paris in Haft. Nachdem Renault den Fehler bemerkt hatte, entschuldigte sich Konzernchef Carlos Ghosn im Fernsehen förmlich bei den Managern und bot ihnen Wiedergutmachung an.

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