Der niedrige Ölpreis hat dem britischen Energiekonzern BP im ersten Quartal einen Verlust von mehr als einer halben Milliarde Dollar beschert. In den ersten drei Monaten stand unterm Strich ein Minus von 583 Millionen Dollar, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Im Vorjahresquartal hatte BP noch einen Gewinn von 2,6 Milliarden Dollar verbucht. Das bereinigte Ergebnis im ersten Quartal – ohne Sonderbelastungen und Wertschwankungen der konzerneigenen Ölvorräte – lag bei 532 Millionen Dollar und damit 80 Prozent unter dem Wert des Vorjahres.
Der Konzern verwies auf den Einbruch beim Ölpreis, der binnen eines Jahres von durchschnittlich 54 Dollar pro Barrel (159 Liter) auf 34 Dollar gesunken sei. Die BP-Bilanz wird ausserdem weiterhin durch die Explosion der Förderplattform «Deepwater Horizon» im Golf von Mexiko vor sechs Jahren belastet. Im ersten Quartal seien hierfür Rückstellungen in Höhe von 917 Millionen Dollar vorgenommen worden, teilte das Unternehmen mit.
Das vergangene Geschäftsjahr hatte BP mit einem Nettoverlust von 6,5 Milliarden Dollar abgeschlossen. Kürzlich kündigte das Unternehmen die Streichung von 3000 zusätzlichen Arbeitsplätzen an. Seit Anfang 2015 beschloss BP den Wegfall von insgesamt 11’000 Jobs.
Angesichts der schlechten Zahlen hatten die Aktionäre Mitte April eine happige Gehaltserhöhung für Chef Bob Dudley abgelehnt. Fast 60 Prozent der Anteilseigner votierten dagegen, dass Dudley fürs vergangene Jahr 13,8 Millionen Pfund (19,5 Millionen Franken) bekommt und damit 20 Prozent mehr als 2014.
Das Votum der Aktionäre ist nicht bindend. Es bedeutet aber eine Ohrfeige für das Management von BP. Viele Anteilseigner waren der Meinung, die Gehaltserhöhung sei angesichts des Riesenverlustes und der Streichung von tausenden Stellen ein schlechtes Signal.