Heute absolvieren auch die letzten 4 der 16 EM-Endrunden-Teilnehmer ihr Startspiel. Auf dem Programm stehen der Schlager Frankreich – England und der Auftritt von Co-Gastgeber Ukraine gegen Schweden.
Zahlreiche Ausfälle haben dem englischen Optimismus schwer zugesetzt. Stürmerstar Wayne Rooney ist für die ersten beiden Vorrundenspiele gesperrt, die Mittelfeldspieler Frank Lampard und Gareth Barry mussten sich ebenso verletzt abmelden wie Verteidiger Gary Cahill, John Terry ist nicht richtig fit. An vier der sechs letzten EM-Endrundenturniere sind die Engländer schon in der Gruppenphase gescheitert. Die Befürchtungen sind gross, dass auch diesmal keine dicken Stricke zerrissen werden.
Die Favoritenrolle sind die Engländer jedenfalls für den Start-Match los. Frankreich hat seit der desaströsen WM von 2010 unter der neuen Führung von Trainer Laurent Blanc eine bemerkenswerte Serie hingelegt. Von 21 Spielen gewannen die Franzosen deren 15, verloren haben sie nie. Sie verfügen über eine stabile Abwehr, und ihr Potenzial in der Offensive ist mit Stars wie Franck Ribéry, Samir Nasri und Karim Benzema beeindruckend. Auch die EM-Endrundenbilanz spricht für Frankreich, das gegen England noch nie unterlag. Zuletzt trafen die beiden Teams 2004 in Portugal aufeinander, 2:1 siegten die Franzosen. Nicht einmal das Wetter meint es gut mit den Engländern. Für das heutige Spiel um 18 Uhr werden in Donezk 32 Grad erwartet.
In der Ukraine sind die Erwartungen deutlich weniger hoch als beim Co-Gastgeber Polen. Das ukrainische Nationalteam ist im FIFA-Ranking auf Position 52 abgerutscht, und vor allem die Ergebnisse in den Vorbereitungsspielen lähmten die Euphorie. Es setzte für die Mannschaft von Oleg Blochin kurz vor der EM Niederlagen gegen Österreich und die Türkei ab. Ein Problem haben die Ukrainer auf der Position des Torhüters. Keiner der drei ursprünglich vorgesehenen Keeper ist verfügbar, zwei wegen Verletzungen und der dritte, Alexander Rybka, wegen einer Dopingsperre.
Die Schweden werden sich in Kiew zumindest farblich ganz wie zuhause fühlen. Das Kiewer Olympiastadion wird in Gelb und Blau getaucht sein – den Landesfarben gleich beider Teams. Aber im Gegensatz zu ihrem Gegner haben die Skandinavier die Gewissheit, dass ihr Top-Star schlechthin auch wirklich in Form ist. Zlatan Ibrahimovic (30) beendete die abgelaufene Saison in Italiens Serie A als bester Schütze. 28 Mal traf er für die AC Milan. Bei den Ukrainern ist ungewiss, ob der mittlerweile 35-jährige Andrej Schewtschenko mehr als Teileinsätze bestreiten wird.