Der vor zwei Jahren in Syrien verschleppte US-Bürger Peter Theo Curtis ist wieder frei. Curtis sei in Sicherheit und werde bald seine Familie wiedersehen, sagte die Nationale Sicherheitsberaterin der USA, Susan Rice, am Sonntag.
Curtis befand sich seit zwei Jahren in den Händen des syrischen Al-Kaida-Ablegers, der Al-Nusra-Front. Seine Entführung wurde jedoch geheimgehalten. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurde Curtis am Sonntag am späten Nachmittag den UNO-Blauhelmen auf den Golanhöhen übergeben und nach Überprüfung seines Gesundheitszustands von einem Vertreter der US-Regierung in Empfang genommen.
US-Aussenminister John Kerry erklärte, die USA hätten mehr als zwei Dutzend Staaten gebeten, sich für die Freilassung von Curtis und allen anderen US-Geiseln in Syrien einzusetzen. Dass er nun wieder frei sei, sei insbesondere nach der «unsagbaren Tragödie» in dieser Woche – der Ermordung der US-Geisel James Foley – für alle eine grosse Erleichterung.
Angaben seiner Familie zufolge arbeitet Curtis als Schriftsteller und freier Journalist. Demnach schreibt der 45-Jährige unter dem Pseudonym Theo Padnos.
Er sei im Oktober kurz nach seiner Einreise nach Syrien entführt worden und seitdem in den Händen von Al-Nusra oder einer verbündeten Splittergruppe gewesen. Curtis‘ Mutter erklärte, Vertreter Katars hätten sich um die Freilassung ihres Sohnes bemüht.
Deutscher frei
Der Zeitung «Welt am Sonntag» zufolge kam auch ein 27-jähriger Deutscher nach rund einjähriger Geiselhaft in Syrien frei. Der Mann aus Brandenburg, der als humanitärer Helfer nach Syrien kam, wurde demnach im Juni 2013 von Kämpfern der extremistischen Miliz Islamischer Staat (IS) verschleppt. Für seine Freilassung habe es eine «substanzielle Gegenleistung» gegeben, hiess es in dem Bericht unter Berufung auf Angaben aus Ermittlerkreisen.
Im Frühjahr sei der Familie ein Video mit Aufnahmen des 27-Jährigen zugespielt worden, in dem eine Lösegeldforderung erhoben worden sei. Zudem sei auf dem Video die Hinrichtung einer anderen Geisel zu sehen gewesen. Deutsche Behörden hätten daraufhin Verhandlungen mit den Entführern aufgenommen, hiess es weiter. Das Auswärtige Amt dementierte jedoch laut «WamS», dass Lösegeld gezahlt worden sei.