Der Baselbieter Landrat hat das Entwicklungskonzept für die Römerstadt Augusta Raurica einstimmig zustimmend zur Kenntnis genommen. Zu reden gaben am Donnerstag Existenzängste eines betroffenen Bauern. Dessen Land auszuklammern wurde abgelehnt.
Das Entwicklungskonzept wurde mehrfach gelobt, weil es den jahrelangen Stillstand wegen Differenzen zwischen Standortgemeinden und Kanton beigelegt habe. Es sei ein „Orientierungsrahmen“, sagte Bildungsdirektor Urs Wüthrich; konkrete Umzonungen und Bauvorhaben würden damit nicht beschlossen. Bestehendes solle bleiben können.
Dennoch löste die Vorlage eine fast zweistündige Debatte aus. Der Pächter des Tempelhofes befürchtet, mit dem geplanten öffentlichen Park würde sein Weideland durchschnitten und reduziert. Vor allem SVP und FDP mahnten, man müsse solche Ängste ernst nehmen. Die vorberatende Kommission teilte sie nach einem Augenschein nicht.
SVP-Misstrauen
Die SVP beantragte, die betroffene geschützte Landwirtschaftszone auszuklammern. Bäuerliches Bodenrecht sei anders als jenes für Bauland. SP und CVP/EVP plädierten für Gelassenheit; offene Fragen würden in nächsten Schritten geklärt und konkret entschieden. Mit 40 gegen 38 Stimmen wurde der SVP-Ergänzungsantrag knapp abgelehnt.
Die FDP votierte gegen die von der Regierung gewünschte Übertragung von Grundstücken ins Finanzvermögen. Da sei noch lange nichts baureif, und es gehe um einen Gesamtwert von immerhin rund 25 Mio. Franken. Der Landrat beschloss die Übertragung jedoch mit 47 gegen 33 Stimmen.
Angenommen wurde ein FDP-Antrag für einen zusätzlichen Abschnitt, der ein dem Entwicklungskonzept übergeordnetes Gesamtkonzept für Augusta Raurica fordert. Im Auge haben die Freisinnigen vor allem die zu klärende Verkehrserschliessung, die auch den Grünen wichtig ist. Dieser Antrag kam mit 68 gegen 9 Stimmen durch.
In der Schlussabstimmung segnete der Landrat das Entwicklungskonzept Augusta Raurica mit 61 gegen 16 Stimmen bei 4 Enthaltungen deutlich ab.