Erdrutsch verschüttet Dutzende Menschen auf den Philippinen

Bei einem Erdrutsch in einem Goldgräbertal auf den Philippinen sind Dutzende Menschen ums Leben gekommen. 25 Leichen wurden am Donnerstag geborgen. Mehr als 100 Menschen seien verschüttet worden, sagte Provinzgouverneur Arturo Uy.

Erdrutsch auf den Philippinen (Archivbild) (Bild: sda)

Bei einem Erdrutsch in einem Goldgräbertal auf den Philippinen sind Dutzende Menschen ums Leben gekommen. 25 Leichen wurden am Donnerstag geborgen. Mehr als 100 Menschen seien verschüttet worden, sagte Provinzgouverneur Arturo Uy.

Das Unglück ereignete sich am frühen Donnerstagmorgen in Napnapan im Compostela-Tal auf der Insel Mindanao. Die meisten Bewohner schliefen zu dem Zeitpunkt. Etwa 50 Gebäude seien vom hinabstürzenden Berghang mitgerissen worden, sagte Uy.

Heftige Regenfälle erschwerten die Sucharbeiten und erhöhten das Risiko weiterer Erdrutsche. Bisher konnten laut einem Sprecher des Militärs 16 Menschen gerettet werden. Soldaten seien vor Ort, hätten aber nur wenige Schaufeln und müssten „im wesentlichen mit ihren Händen graben“, sagte der Leiter der nationalen Zivilschutzbehörde, Benito Ramos.

Die Provinzregierung und örtliche Bergbaufirmen seien gebeten worden, schweres Gerät in die abgelegene Bergregion zu bringen, um die Suche zu beschleunigen. Weil auch Strassen in Napnapan, das rund 930 Kilometer südlich von Manila liegt, verschüttet sind, ist die Unglücksstelle jedoch nur schwer erreichbar.

In der betroffenen Siedlung in der Nähe der Stadt Pantukan lebten nach Schätzungen etwa 100 Familien. Dem staatlichen Wetterdienst zufolge gab es vor dem Unglück heftigen Regen in der Region.

Vor Gefahr gewarnt

Gouverneur Uy betonte, die Bergleute und ihre Familien seien gewarnt worden, dass sie in einem gefährdeten Gebiet lebten. Es sei ihnen mitgeteilt worden, dass die labyrinthartigen Tunnel und Schächte im Berg bei heftigen Regenfällen zum Risiko würden. Die Behörden hätten den Familien im Dezember dringend geraten, sich in Sicherheit zu bringen.

Präsident Benigno Aquino ordnete eine Untersuchung an, warum trotz der bekannten Gefahrenlage Menschen in der Region wohnten. „Das ist völlig inakzeptabel. Die Verantwortung für die Räumung des Geländes liegt bei den Lokalbehörden“, sagte Präsidentensprecher Edwin Lacierda.

Das Tal sei abgelegen, verteidigte sich Gouverneur Uy. Es sei daher schwierig zu überwachen, ob die Leute sich an Räumungsanordnungen hielten.

Gold lockt Tausende an

Pantukan und die nahegelegene Stadt Monkayo haben in den vergangenen Jahren Tausende mittellose Goldsucher angezogen. Der Abbau des Edelmetalls erfolgt oft ohne technische Ausrüstung und Absicherung, die Goldsucher graben dabei Tunnel in Bergflanken, so dass Hänge schnell instabil werden können. Tödliche Unfälle sind häufig.

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