Zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal haben anhaltende Lawinen und schlechtes Wetter die Rettungskräfte zum vorübergehenden Abbruch ihrer Suche nach Opfern im verschütteten Trekking-Dorf Langtang gezwungen.
«Das Gebiet wird ständig von neuen Erdrutschen heimgesucht», sagte ein Vertreter der Lokalbehörden am Sonntag. Die Helfer hätten sich vorerst in sichere Gegenden zurückgezogen. Die Suche werde fortgesetzt, sobald sich das Wetter bessere und die täglichen Lawinen aufhörten.
Die Lage in Langtang ist symptomatisch für die Probleme, auf die Bergungskräfte stossen. Viele Erdbeben-Gebiete sind nur äusserst schwierig zu erreichen. In zahlreiche Dörfer konnten die Suchtrupps nach Angaben von Hilfsorganisationen noch gar nicht vordringen.
Seit dem Erdbeben am 25. April haben die Behörden bis am Sonntag 8019 Todesopfer registriert, darunter 68 Ausländer. Mehr als 17’800 Menschen wurden verletzt. Die Behörden befürchten, dass die Zahlen weiter steigen. Denn immer noch fehlen Angaben über Tote und Verletzte aus sehr entlegenen Orten.
In Langtang 60 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kathmandu wurden bislang 120 Leichen geborgen, darunter auch Ausländer.
Unklar ist, wieviele Menschen sich zum Zeitpunkt des Bebens in dem bei Bergsteigern beliebten Bergdorf aufhielten. Bewohner schätzen, dass noch bis zu 180 Opfer unter den Schneemassen begraben sein könnten.