Douglas Engelbart, Erfindergenie und Entwickler der Computermaus, ist tot. Der Amerikaner starb nach Angaben der «New York Times» vom Mittwoch am Tag zuvor in seinem Haus in Atherton bei Palo Alto, einem der teuersten Wohngebiete der USA. Er wurde 88 Jahre alt.
Engelbart hatte am Stanford Research Institute (SRI) im kalifornischen Menlo Park geforscht und galt als einer der einflussreichsten Ingenieure des Computerzeitalters. 1964 liess er die erste Computermaus bauen, die noch in einem Holzgehäuse untergebracht war. Sie enthielt ein Rad, das die Bewegung des Gerätes in Zeigerbewegungen auf dem Bildschirm umsetzte.
Die erste Vorführung der Computermaus im Dezember 1968 ging als «Mutter aller Demos» in die Technologie-Geschichte ein. Sie war der Ausgangspunkt für die mittlerweile oft aufwendigen und ausgefeilten Präsentationen neuer Technologien.
Der kommerzielle Durchbruch für die grafische Benutzeroberfläche von Computern – wesentlich unterstützt durch die Computermaus – dauerte aber noch weitere 16 Jahre. Ende der 70er Jahre schlossen Forscher des legendären Forschungszentrum Xerox PARC den Computer Alto eine Maus an, mit der man Befehle auf dem Rechner ausführen, Texte markieren und Dateien öffnen konnte.
Apple-Mitbegründer Steve Jobs bekam den Alto 1979 zu Gesicht und beschloss, die künftigen Apple-Systeme ebenfalls mit einer solchen Bedienoberfläche auszustatten. Während der erste Anlauf mit der Apple Lisa noch floppte, bereitete der Apple Macintosh 1984 der Computermaus den Weg. Später ging auch Microsoft mit Windows in diese Richtung.