Erfolgreiche Zucht von Chamäleons in der Masoalahalle

Den Chamäleons ist es in der Masoalahalle des Zürcher Zoos offenbar sehr wohl. Vielen Jungtieren gelingt es jedoch nicht, den vielen kleintierfressenden Vögeln auszuweichen.

Ein männliches Pantherchamäleon in der Masoalahalle (Bild: sda)

Den Chamäleons ist es in der Masoalahalle des Zürcher Zoos offenbar sehr wohl. Vielen Jungtieren gelingt es jedoch nicht, den vielen kleintierfressenden Vögeln auszuweichen.

Die seit Anfang Jahr eingerichteten Aufzuchtanlagen scheinen Erfolg zu haben: Über ein Dutzend Pantherchamäleons sind geschlüpft.

Die Jungtiere werden nun während einiger Monate im Hintergrund aufgezogen. Danach seien sie gross genug, um im Masoala-Regenwald des Zoos bestehen zu können, sagte Zookurator Robert Zingg am Mittwoch vor den Medien. Ziel des Zoos sei es, den Bestand der Tiere nachhaltig sicherzustellen.

Die Chamäleons sind sehr produktiv. Die Weibchen legen mindestens 20 bis 30 Eier. Bisher seien jedoch nur sporadisch Jungtiere in der Halle entdeckt worden, es sei aber nicht gelungen, eine selbsterhaltende Population zu etablieren.

In mehreren grossen Terrarien werden nun Pantherchamäleons gepaart. Die danach abgelegten Eier sind laut Zingg einfach zu finden und kommen in einen Brutkasten, wo sie unter kontrollierten Bedingungen ausgebrütet werden. Auch zufällig in der Halle gefundene Eier kommen in den Brutkasten.

Derzeit befinden sich dort fast 100 Pantherchamäleon-Eier. Die Brutzeit kann je nach Umgebungstemperatur bis zu einem Jahr dauern, bei 25 Grad sind es rund 10 Monate.

Augen unabhängig voneinander bewegen

In der Regenwald-Anlage gibt es laut Zingg ein paar Stellen, die den Chamäleons besonders gut behagen. Besucher können sie dort regelmässig direkt am Wegrand beobachten.

Die Besonderheit von Chamäleons ist die Fähigkeit, die Augen unabhängig voneinander zu bewegen. Die Reptilien können so die Umgebung absuchen, ohne mit zusätzlichen Bewegungen Aufmerksamkeit zu erregen.

Zum Fangen von Insekten können die Tiere ihre Zunge fast auf die Länge des eigenen Körpers herausschleudern. Das Zungenende umschliesst die Beute. Das Tier zieht die Zunge zurück und zerquetscht mit seinem kräftigen Kiefer das Beutetier und verschlingt es anschliessend. Das Herausschiessen und Einholen der Zunge dauert nur etwa eine Fünftelsekunde.

Mit Farbwechsel kommunizieren

Zu den besonderen Eigenschaften der Chamäleons gehört auch die Fähigkeit zum Farbwechsel. In der Oberhaut der Tiere liegen drei Typen von Hautzellen schichtweise übereinander. Durch Kontraktionsprozesse wird das Licht unterschiedlich reflektiert und es entstehen verschiedene Farbmuster. Das Tier passt sich allerdings nicht farblich der Umgebung an, sondern es kommuniziert mit dem Farbwechsel.

Besonders auffällig äussert sich dies laut Zingg bei der Begegnung von zwei ausgewachsenen Männchen. Sie versuchen sich mit einem farbigen «Feuerwerk» gegenseitig einzuschüchtern. Das unterlegene Tier verzieht sich dann in unauffälligem Braunton.

Die Leuchtkraft der Farben ist auch ein Qualitätsmerkmal und spielt bei der Partnerwahl eine Rolle. Die weiblichen Pantherchamäleons sind schlichter gefärbt und zeigen sich in dezentem Braun-Rosa.

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