Nach der Irrfahrt eines Rentners in der Fussgängerzone von Bad Säckingen an der Rheingrenze zum Kanton Aargau mit zwei Toten und zahlreichen Verletzten hat die Polizei die Spurensuche am Unglücksort abgeschlossen. Ermittelt werden nun die Hintergründe des Unfalls, wie ein Polizeisprecher am Montag sagte.
Hierzu werden Zeugen befragt und Spuren ausgewertet. Noch ist unklar, wieso der 84 Jahre alte Autofahrer mit seinem Wagen in der Fussgängerzone unterwegs war. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt.
Nach ersten Erkenntnissen könnte ein Fahrfehler des 84-Jährigen der Grund für den Unfall gewesen sein. Er verwechselte demnach Gas und Bremse. Den Angaben zufolge raste er deshalb in eine Menschenmenge und ein Strassencafé. Eine 63 Jahre alte Frau sowie ein 60 Jahre alter Mann kamen ums Leben.
Zwölf Menschen schwer verletzt
Die Polizei präzisierte am Montag die Zahl der Verletzten. Den neuen Angaben zufolge wurden durch den Unfall zwölf Menschen schwer und acht weitere leicht verletzt. Zunächst war von vier Leichtverletzten die Rede gewesen.
Die Fussgängerzone der Kleinstadt an der deutsch-schweizerischen Grenze war zum Unglückszeitpunkt belebt. Zahlreiche Menschen waren dort unterwegs, als es zu dem Unfall kam.
Der Rentner kam nach dem Unglück verletzt ins Krankenhaus. Zu seinem Gesundheitszustand wollten Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag keine Angaben machen. Der Führerschein des Mannes sowie das Auto wurden beschlagnahmt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen.
Wie am Montag bekannt wurde, ereignete sich rund zwei Stunden nach dem Unglück ebenfalls in Baden-Württemberg ein ähnlicher Unfall. Ein 72-Jähriger verwechselte im badischen Müllheim bei Freiburg Gas- und Bremspedal seines Autos.
Das Fahrzeug raste über einen Parkplatz hinweg auf die Überdachung einer Tiefgarageneinfahrt und stürzte fünf Meter in die Tiefe, teilte die Polizei mit. Es handelte sich um ein Automatikfahrzeug. Es blieb auf dem Dach liegen. Der Fahrer wurde leicht verletzt, er konnte sich aber selbst aus dem Wagen befreien.