Ermittlungen nach tödlichem Gebäudeeinsturz in Südkorea

Nach dem tödlichen Einsturz einer Konzerthalle in Südkorea hat Präsidentin Park Geun Hye eine gründliche Untersuchung der Unglücksursache gefordert. Der Verlust «so vieler Menschenleben» sei herzzerreissend, sagte Park am Dienstag.

Rettungskräfte suchen nach Überlebenden in Südkorea (Bild: sda)

Nach dem tödlichen Einsturz einer Konzerthalle in Südkorea hat Präsidentin Park Geun Hye eine gründliche Untersuchung der Unglücksursache gefordert. Der Verlust «so vieler Menschenleben» sei herzzerreissend, sagte Park am Dienstag.

Beim Einsturz der Halle waren am Montagabend mindestens zehn Menschen getötet und mehr als hundert verletzt worden. Das Dach der Konzerthalle im südöstlichen Ferienort Kyongju war offenbar unter der Last einer dicken Schneedecke zusammengebrochen.

Wie die nationale Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die Polizei weiter berichtete, wurden am frühen Dienstagmorgen unter den Trümmern noch Opfer vermutet. Zwölf Menschen seien vermisst.

Bergungsmannschaften suchten die ganze Nacht hindurch nach Überlebenden. Gemäss ersten Ermittlungen handelte es sich bei dem eingestürzten Gebäude um einen Fertigbau, wie er normalerweise für Lagerhäuser oder Flugzeug-Hangars genutzt wird.

Begrüssungsparty für Studienanfänger

Ein Polizeisprecher kündigte umfassende Ermittlungen an. Dabei soll unter anderem geprüft werden, ob der Schnee vom Hallendach geräumt wurde und das Gebäude den Sicherheitsvorschriften entsprach.

Zum Unglückszeitpunkt hatten mehr als 560 College-Studenten ein Konzert besucht. Sie hätten an einer Begrüssungsparty für Studienanfänger an der Universität für Fremdsprachen der südlichen Küstenstadt Pusan teilgenommen, hiess es.

Pusan liegt rund 75 südlich von Kyongju. Aus den Trümmern wurden laut Yonhap die Leichen von neun Studierenden und eines Mitarbeiters des Partyveranstalters gezogen. Die meisten Gäste konnten sich in Sicherheit bringen, als das Dach einstürzte. Rund 100 Menschen seien jedoch zunächst verschüttet worden.

Stark verschneite Strassen in Kyongju

«Viele Studenten wurden mit Verletzungen herausgetragen», sagte eine Augenzeugin. Es habe weniger als zehn Sekunden gedauert, bis das Dach eingefallen sei, wurde einer der Studenten zudem von der Zeitung «The Korea Herald» zitiert: «Es war sehr chaotisch.»

Die Rettungsmannschaften hätten Probleme gehabt, zur Unglücksstelle in dem bergigen Gelände zu gelangen. Die Strassen zu dem Resort seien stark verschneit gewesen. Die historische Stadt Kyongju ist ein berühmter Anziehungspunkt für Touristen. Sie war einst die Hauptstadt des alten Silla-Reiches auf der koreanischen Halbinsel.

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