Diesen Bären solltest du dir aufbinden lassen. Auch wenn du deinen Eltern sonst nicht alles glaubst: Wenn sie dich in «Ernest und Celestine» (bei uns bekannt als «Mimi und Brumm» mitnehmen wollen, lass sie nicht alleine gehen! Nimm lieber noch einen bärischen Freund mit!
Wenn du das hier liest, gehörst du zu jenen Mäusen, die nicht immer machen, was ihre Mäuseeltern sagen. Du bist möglicherweise FRECH! Dann weisst du vielleicht sogar schon, dass Galerien Einkaufläden für Bilder sind! Dort gibt es z.B. Aquarelle. Und Gabrielle Vincent malt solche. Das heisst, sie legt zarte Striche und einen Hauch von Farbe auf Papier.
Beim Wasserfarbenmalen hat sie zwei Figuren erfunden: Ernest und Celestine. Sie hat ihnen sogar Leben eingehaucht. Und eine Sprache gegeben. Jetzt leben sie in diesen malerischen Bildern. Beide sind ziemlich FRECH! Wer ihnen dabei zuschaut, wird auch gleich ein bisschen wagemutig.
Die Bären- über der Mäusewelt
Ernest lebt von der brotlosen Kunst. Zum Glück ist er ein Bär. Da muss er einen Winter lang nichts essen. Doch jetzt ist es Frühling. Da ist der Hunger gross! Also geht Ernest einem Broterwerb nach. Als Strassenkleinzirkus erzielt er allerdings nur bescheidene Einkünfte. Um genau zu sein: keine.
Celestine hingegen ist eine Maus. Sie kommt in der unterirdischen Mäuseschule nicht recht zurecht. Statt alles zu glauben, was ihr die Lehrerin erzählt, zeichnet sie lieber, wie es oben in der Welt aussieht. Am liebsten zeichnet sie Bären. Die Mäuse leben nämlich vom Abfall der Bären über ihnen.
Dass die Mäusewelt unter der Strasse und die Bärenwelt über der Strasse strikt getrennt sind, macht sie zu einem gefährlichen Paar. Eine Maus hat nämlich in der Bärenwelt nichts zu suchen. Aber das hindert Celestine und Ernest nicht daran, zusammenzuspannen: Celestine bricht in den Keller des Zuckerbäckers ein. Jetzt kann Ernest sich endlich einmal den Bauch vollschlagen.
Da beisst die Maus den Faden ab
Doch nun geraten Bär- wie Mäusewelt in Aufruhr: Sowohl die Bären- wie die Mäusepolizei sind hinter dem FRECHEN Paar her. Doch – Halt. Liebes Kind. Weiter solltest du hier nicht mehr lesen: Besser du gehst jetzt rasch zu Mama und Papa und gibst zu, dass du bereits online Zeitung lesen kannst, und wünschst dir dafür – möglichst nicht FRECH – dass du Ernest und Celestine im Kino anschauen darfst! Deine Eltern muss ich dazu gar nicht überreden. So wie ich die kenne, sind die so stolz auf dich, die merken gar nicht, wie frech du schon geworden bist.
Sollte in den nächsten Tagen jemand aus deiner Familie aus dem Haus gehen und dir nicht sagen wollen, wohin, dann, und nur dann, solltest du unbedingt darauf bestehen, mitzugehen. Dann will er oder sie nämlich ohne dich in «Ernest und Celestine». Das ist zwar verständlich. Aber du darfst das nicht zulassen. Wenn deine Eltern nämlich den Film ohne dich schauen, werden sie möglicherweise FRECHER als du!