Der Dirigent Christoph Eschenbach bekommt dieses Jahr den renommierten Ernst von Siemens-Musikpreis. Die Auszeichnung ist mit 250’000 Euro dotiert und wird Eschenbach am 31. Mai im Münchner Herkulessaal überreicht.
Er sei eine künstlerische Ausnahmeerscheinung und ziehe nicht nur vom Dirigentenpult herab immer wieder aufs Neue Orchester, Solisten und Publikum in seinen Bann, erläuterte die Ernst von Siemens Musikstiftung. Dabei überzeuge er als Dirigent genauso wie als Pianist.
Der 1940 in Breslau geborene Preisträger stellte sein Leben ganz in den Dienst der Musik. Eschenbachs Mutter starb bei der Geburt, der Vater wenige Jahre später in einem Strafbataillon an der Kriegsfront. Nach dem Krieg erkrankte das Kind in einem Waisenhaus in Mecklenburg an Typhus.
Die Adoption durch Wallydore Eschenbach, eine Cousine der leiblichen Mutter, empfand Eschenbach als Rettung. Die Sängerin und Pianistin brachte dem verstummten Kind die Musik nahe. Sie habe seinem Leben den Sinn zurückgegeben, sagt Eschenbach. «Ich bin deshalb dankbar, ganz in ihrem Dienst zu stehen.»
Insgesamt vergibt die Siemens-Stiftung drei Millionen Euro an Preis- und Fördergeldern. Jeweils 35’000 Euro gehen als Förderpreise an drei junge vielversprechende Komponisten, deren Namen Ende Februar bekanntgegeben werden sollen.
Weitere Fördergelder der Ernst von Siemens-Musikstiftung gehen an verschiedene Institutionen, die sich mit zeitgenössischer Musik befassen.