Rückschlag für das Forschungs- und Archivierungszentrum Cinémathèque suisse in Penthaz VD: Nachdem die Eröffnung schon von 2015 auf 2018 verschoben worden war, wird jetzt frühestens 2019 damit gerechnet. Lösungen für die Digitalisierung von Filmen werden gesucht.
Die eidgenössischen Räte hätten diesen Herbst über einen Beitrag von um die sechs Millionen Franken an das Forschungs- und Archivierungszentrum Cinémathèque suisse entscheiden müssen, aber das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) hat den Kredit sistiert. Das sagte Frédéric Maire, der Leiter der Cinémathèque suisse, gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Er bestätigte damit einen Bericht der Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Bund».
Das Geld wäre dafür bestimmt gewesen, einen Lagerraum für digitalisierte Daten in Penthaz einzurichten. Offiziell wird die Verschiebung als Sparmassnahme begründet. Aber manche nehmen an, sie hänge mit einem Bericht der Eidgenössischen Finanzkontrolle zusammen, welcher der in Lausanne domizilierten Institution ein sehr schlechtes Zeugnis ausstellte.
Beanstandetes inzwischen verbessert
Frédéric Maire erinnert daran, dass der Bericht 2013 vorgelegt wurde und die Betriebsführung seither erheblich verbessert worden sei. Es seien neue Werkzeuge eingeführt und mit dem Bundesamt für Kultur (BAK), von dem die Cinémathèque abhängt, diskutiert worden.
Das Einfrieren des Kredits führt dazu, dass in Penthaz ein Stockwerk von den Bauarbeiten ausgeschlossen bleibt. «Wenn der Beitrag nächstes Jahr gesprochen wird, so wie man uns zu verstehen gegeben hat, erfolgt die Eröffnung 2019. Im anderen Fall halt noch später», sagt Maire.
Suche nach provisorischer Lösung
In der Zwischenzeit drehe man in der Cinémathèque nicht etwa Däumchen. «Wir suchen zusammen mit dem BAK provisorische Lösungen, damit die Daten sicher gelagert werden können», sagt Maire. «Ein Minimum an Lagermöglichkeit muss gesichert sein.»
Denn die Filme warten nicht. Lionel Baiers «La vanité», der in Cannes gezeigt wurde und nächste Woche in Locarno läuft, wurde digital gedreht.