Sieben Flüchtlingsfamilien aus Syrien sind am Freitag in der Schweiz angekommen. Es handelt sich bei den 30 Flüchtlingen um die ersten, die im Rahmen des vom Bundesrat Anfang September beschlossenen dreijährigen Pilotprojekts aufgenommen werden.
Die Schweiz wird im Rahmen des Pilotprogramms insgesamt 500 besonders schutzbedürftige Menschen aufnehmen und ihnen Asyl gewähren. Die erste Gruppe wird vom Kanton Solothurn beherbergt, wie das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) am Freitag mitteilte.
Die Flüchtlinge werden von einem speziellen, zweijährigen Integrationsprogramm profitieren können. Es umfasst Sprachkurse, eine Standortbestimmung, angepasste Ausbildungen sowie eine individuelle Betreuung. Ziel ist es, die Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Die Kosten des Integrationsprogramms für alle 500 Flüchtlinge dürften sich laut dem Bundesamt für Flüchtlinge (BFM) auf rund zwölf Millionen Franken belaufen. Ende 2014 soll über das Programm eine Zwischenbilanz gezogen werden.
Die Flüchtlingsfamilien waren mit dem Ausbruch des Konflikts in Syrien zwischen die Fronten der Regierungstruppen und der Aufständischen geraten. Wegen ihrer Gefährdung und Schutzbedürftigkeit anerkannte das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge die Menschen als Flüchtlinge und ersuchte die Schweiz um deren Aufnahme.
Bund hebt Visaerleichterungen auf
Der Bund hebt die Visaerleichterungen für Verwandte von syrischen Staatsangehörigen wieder auf. Es könne davon ausgegangen werden, dass mittlerweile die meisten der Familienangehörigen, die in einer unmittelbaren Notlage waren, von den Erleichterungen Gebrauch machen konnten, teilte das EJPD mit. Die Visaerleichterungen waren Anfang September erlassen worden, seither reisten über 700 Syrer ein.