Erste Schweizer WM-Medaille dank „Silber-Girl“ Lara Gut

„Silber-Girl“ Lara Gut lanciert die WM in Schladming aus Schweizer Sicht ideal. Die 21-jährige Tessinerin wird im Super-G, dem ersten WM-Rennen, Zweite hinter Seriensiegerin Tina Maze.

Sah nach ihrer Fahrt die Nummer 1 aufleuchten: Lara Gut (Bild: Si)

„Silber-Girl“ Lara Gut lanciert die WM in Schladming aus Schweizer Sicht ideal. Die 21-jährige Tessinerin wird im Super-G, dem ersten WM-Rennen, Zweite hinter Seriensiegerin Tina Maze.

Lara Gut zeigte sich trotz der mehrmaligen Verschiebung des Rennens – statt wie geplant um 11.00 erfolgte der Start wegen anhaltenden Nebels letztlich erst um 14.30 Uhr – auf den Punkt bereit. Die dreifache Weltcup-Siegerin fand rechtzeitig vor ihrem Start mit der Nummer 13 zur nötigen Konzentration zurück und sicherte sich ihre bereits dritte Medaille an einem internationalen Grossanlass dank fast fehlerfreier Fahrt. Vor vier Jahren in Val d’Isère (Fr) hatte Gut bereits zweimal WM-Silber gewonnen (je eine in der Abfahrt und Super-Kombination).

Gut verlor auf dem von Swiss-Ski-Gruppentrainer Daniele Petrini ausgeflaggten Kurs 0,38 Sekunden auf Siegerin Maze. Für die 29-jährige Slowenin war es schon die vierte WM-Medaille, die zweite Goldene nach derjenigen vor zwei Jahren im Riesenslalom von Garmisch. Zugleich sorgte Maze, die in dieser Saison im Weltcup schon 17-mal auf dem Podest stand (sieben Siege) und kurz vor dem erstmaligen Gewinn des Gesamtweltcups steht, auch für den ersten Speed-Triumph für Slowenien an einer Weltmeisterschaft.

Für Fabienne Suter resultierte der 5. Platz und damit zum wiederholten Mal eine Platzierung knapp ausserhalb der Medaillenränge an grossen Titelkämpfen. Die 28-jährige Schwyzerin, die im oberen Streckenteil (zu) viel Zeit einbüsste, verpasste die Medaillenränge um 0,34 Sekunden. Bronze im ersten WM-Rennen sicherte sich die Amerikanerin Julia Mancuso.

Nicht wie gewünscht lief es Dominique Gisin. Die Obwaldnerin büsste als Zehnte 1,18 Sekunden auf Maze ein. Die Walliserin Fränzi Aufdenblatten klassierte sich mit fast zwei Sekunden Rückstand nur im 19. Rang.

Der Super-G musste wegen Stürzen von Favoritin Lindsey Vonn, die nach bester zweiter Zwischenzeit (0,12 Sekunden vor Maze) bei einem kleinen Sprung zu Fall kam, sowie eines Pisten-Arbeiters zweimal für längere Zeit unterbrochen werden. Beide Sturzopfer mussten mit dem Helikopter geborgen und direkt ins Spital gebracht werden. Die Amerikanerin zog sich einen Kreuzband- und Innenbandriss im rechten Knie sowie einen Bruch des Schienbeinkopfes zu. Dies teilte der medizinische Direktor des US-Ski-Teams, Kyle Wilkens, am Dienstagabend in einer schriftlichen Erklärung mit.

Mit der Österreicherin Anna Fenninger und der Deutschen Maria Höfl-Riesch schieden zwei weitere Mitfavoritinnen aus.

Um 16.05 Uhr musste FIS-Renndirektor Atle Skaardal den Super-G nach 36 gestarteten Fahrerinnen wegen den schlechten Sichtverhältnissen gar abbrechen. 23 Fahrerinnen – vorwiegend „Exotinnen“ – durfte das Rennen nicht mehr absolvieren.

Schladming (Ö). WM-Super-G der Frauen: 1. Tina Maze (Sln) 1:35,39. 2. Lara Gut (Sz) 0,38 zurück. 3. Julia Mancuso (USA) 0,52. 4. Sofia Goggia (It) 0,57. 5. Fabienne Suter (Sz) 0,86. 6. Ilka Stuhec (Sln) 0,89. 7. Daniela Merighetti (It) 0,93. 8. Viktoria Rebensburg (De) 0,94. 9. Andrea Fischbacher (Ö) 1,01. 10. Dominique Gisin (Sz) 1,18. 11. Nicole Schmidhofer (Ö), Elisabeth Görgl (Ö) 1,25. 13. Lotte Smiseth Sejersted (No) 1,46. 14. Marie Marchand-Arvier (Fr) 1,63. 15. Jessica Lindell-Vikarby (Sd) 1,68. Ferner: 19. Fränzi Aufdenblatten (Sz) 1,97. – Ausgeschieden: 1. Lauf: Tina Weirather (Lie), Lindsey Vonn (USA), Maria Höfl-Riesch (De), Anna Fenninger (Ö).

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