Erste von zwei Medaillenchancen für Beat Feuz

Auch der WM-Super-G der Männer in St. Moritz weckt Schweizer Hoffnungen. Aus dem Quartett von Swiss-Ski werden Beat Feuz die grössten Chancen auf einen Medaillengewinn eingeräumt.

Auch der WM-Super-G der Männer in St. Moritz weckt Schweizer Hoffnungen. Aus dem Quartett von Swiss-Ski werden Beat Feuz die grössten Chancen auf einen Medaillengewinn eingeräumt.

Am Freitag und am Samstag hatte er in Hinterreit im Salzburgerland noch Riesenslalom und Super-G trainiert, am Sonntag war für Beat Feuz Anreisetag nach St. Moritz. Der Emmentaler konnte die Fahrt mit sehr erfreulichen Erfahrungen antreten. Im vergangenen März beim Weltcup-Final hatte er gleichenorts sowohl die Abfahrt als auch den Super-G gewonnen. Es wäre also Zeit gewesen für Erinnerungen. Feuz verneint. «Vergessen habe ich die beiden Siege sicher nicht. Mittlerweile denke ich aber nicht jedes Mal daran, wenn ich mich Richtung St. Moritz aufmache. Seit jenen Rennen bin ich ja schon wieder einige Male hier gewesen.»

Kein Vergleich

Seinem Selbstvertrauen seien solche Erfolge natürlich förderlich. «Aber es sind wieder komplett andere Rennen, die sich nicht miteinander vergleichen lassen.» Als Beispiele dafür nennt Feuz die Abweichungen bei der Kurssetzung des Super-G oder die veränderten Schneebedingungen. Für ihn stehe ohnehin die Konzentration auf die Aufgaben in den nächsten Tagen im Vordergrund.

Im Super-G am Mittwoch hat Feuz die erste von zwei Chancen auf einen Medaillengewinn. Nicht nur die Vorgeschichte lässt Optimismus aufkommen. Beim Berner stimmen derzeit die entscheidenden Faktoren. Er ist in Form und gesund. Die Beschwerden im linken Knie, die sich zuletzt wieder bemerkbar gemacht haben, sind behoben. Die intensive Behandlung durch seinen Vertrauens-Therapeuten Max Merkel in Schliersee hat Wirkung gezeigt. «Schon in Garmisch ging es von Tag zu Tag besser.» In den zwei Abfahrten im Ort in Oberbayern hatte Feuz die Plätze 5 und 3 belegt.

Jankas Suche

Die weiteren Schweizer Starter im WM-Super-G sind Carlo Janka, Patrick Küng und Mauro Caviezel. Janka war in dieser Disziplin mit Rang 4 in Val d’Isère, wo ihm nur drei Hundertstel zu einem Podiumsplatz fehlten, sehr gut in den Winter gestartet. Danach lief es allerdings nicht mehr wie gewünscht. Selbiges gilt für seine Fahrten beim Finale im März in St. Moritz. Seither sieht der Bündner in verschiedenen Bereichen Fortschritte. «Nur die Zusammensetzung ist noch nicht gelungen.»

Jankas Kantonskollege Mauro Caviezel nimmt im Alter von 28 Jahren erst zum zweiten Mal an einer WM teil. Das ist nicht verwunderlich bei all dem Verletzungspech, das dem älteren Bruder von Riesenslalom-Spezialist Gino Caviezel schon widerfahren ist. Von seinem letzten Malheur an der linken Hand hat er sich noch nicht restlos erholt. «Aber alles, was ich fürs Skifahren brauche, funktioniert wieder. Selbst beim Start behindert mich das Ganze nicht mehr.»

Die Folgen eines Sturzes im Training in Zermatt, der fast abgetrennte Zeigefinger sowie Knochenbrüche und ein Sehnenriss im Handgelenk, hatten eine weitere längere Pause bedingt. Der Pechvogel meldete sich mit Rang 7, mit dem er die Selektion für die WM sicherstellte, im Super-G in Santa Caterina beeindruckend zurück.

Küng fuhr in den bisherigen Weltcup-Super-G dieses Winters den Erwartungen hinterher. Mehr als ein Aussenseiter ist der Glarner deshalb auch in seiner zweiten Disziplin nicht. Trotz ausgebliebenen guten Ergebnissen behält Küng seinen Optimismus bei. «Die letzte WM in Beaver Creek hat gezeigt, dass alles sehr schnell gehen kann.» In Colorado hatte er sich erst in der teaminternen Qualifikation durchsetzen müssen, um Abfahrts-Weltmeister zu werden.

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