Im krisengeschüttelten westafrikanischen Burkina Faso haben am Sonntag die ersten Wahlen nach dem Sturz des langjährigen Staatschefs Blaise Compaoré begonnen. Um kurz nach 06.00 Uhr (Ortszeit) öffneten die ersten Wahllokale.
Etwa 5,5 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, bis 18.00 Uhr ihre Stimmen für einen neuen Präsidenten sowie ein neues Parlament abzugeben. Mit Ergebnissen wird am Montagabend gerechnet.
Ursprünglich sollte am 11. Oktober gewählt werden, die Abstimmung wurde aber wegen eines versuchten Staatsstreichs im September verschoben. Compaoré war Ende Oktober 2014 nach 27 Jahren an der Macht durch einen Volksaufstand gestürzt worden, nachdem er angekündigt hatte, für eine weitere Amtszeit antreten zu wollen.
Sieben der 14 Präsidentschaftskandidaten gelten als Vertreter oder Nutzniesser der früheren Regierung, darunter der zu den Favoriten zählende ehemalige Ministerpräsident Roch Marc Christian Kaboré. Gleichwohl sollen die Wahlen die einjährige Übergangsphase beenden und der Demokratie in Burkina Faso nach der Ära Compaoré zum Durchbruch verhelfen.