Der Trainerwechsel bewirkt beim SC Langnau eine markante Reaktion. Die Langnauer feiern beim SC Bern mit 2:1 – nach einem 0:1-Rückstand bis zur 50. Minute – den ersten Derby-Sieg in dieser Saison.
Alex Reinhard, der vor einer Woche als Nachfolger von John Fust eingesetzt worden war, wollte als erste Handlung mit dem Team der Abwehrarbeit oberste Priorität einräumen. Das Defensiv-Verhalten sollte neu einstudiert werden. Nach einer Woche und zwei Siegen mit bloss einem Gegentor (4:0 gegen Ambri-Piotta und 2:1 gegen Bern) darf mit Fug und Recht behauptet werden: dieses erste Ziel haben die Tigers erreicht. Goalie Thomas Bäumle glänzte in Bern mit 38 Paraden. Nur nach 32 Minuten und einem Geistesblitz von Mark Streit musste sich Bäumle von Martin Plüss bezwingen lassen. Danach hielt er seinen Kasten rein und ebnete so das Terrain zur unerwarteten und späten Wende.
Der SC Bern hatte sich die erst fünfte Heimniederlage, die dritte gegen einen Kantonsrivalen, selber zuzuschreiben. Die Berner verpassten es trotz klaren Vorteilen, den Gast aus dem Emmentaler früher klarer zu distanzieren. In der Schlussphase kam zum Unvermögen auch noch Pech hinzu. In der 54. Minute erzielte John Tavares wohl ein reguläres Tor, weil der Puck aber immer von einem Körper- oder Ausrüstungsteil von Bäumle verdeckt wurde, konnten die Referees den Treffer auch nach der Konsultation der TV-Bilder nicht anerkennen.
Die Wende verlief bemerkenswert. Olivier Gigon, der erst zum vierten Mal diese Saison an Stelle von Marco Bührer das Berner Tor hütete, ermöglichte mit einem Scheibenverlust hinter dem eigenen Tor an Alban Rexha den 1:1-Ausgleich. Rexha sah Robin Leblanc, der das offene Goal nicht verfehlte. Das 2:1-Siegtor für Langnau erzielte Etienne Froidevaux, der letzte Saison noch mit Bern bis in den Playoff-Final gestürmt war. Froidevaux profitierte von einem Fehlpass von Beat Gerber und einer Kollision zwischen Berns Verteidiger Geoff Kinrade und dem Langnauer Captain Simon Moser. Dadurch konnte Froidevaux solo auf Gigon losziehen.
Die SCL Tigers gewannen so die ersten beiden Spiele unter Alex Reinhard, nachdem sie vorher in 28 Partien unter John Fust nie zweimal hintereinander gesiegt hatten. Die nächste Bewährungschance bietet sich den Emmentalern gegen die ZSC Lions.
Bern – Langnau 1:2 (0:0, 1:0, 0:2).
PostFinance. – 16’718 Zuschauer. – SR Kämpfer/Reiber, Fluri/Müller. – Tore: 32. Martin Plüss (Mark Streit, Josi) 1:0. 50. Leblanc (Rexha) 1:1. 59. Froidevaux (Simon Moser) 1:2. – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Bern, 3mal 2 Minuten gegen Langnau. – PostFinance-Topskorer: Tavares; Kurtis McLean.
Bern: Gigon; Roche, Mark Streit; Kinrade, Beat Gerber; Josi, Philippe Furrer; Jobin; Vermin, Ritchie, Tavares; Neuenschwander, Martin Plüss, Rüthemann; Rubin, Gardner, Scherwey; Alain Berger, Flurin Randegger, Pascal Berger.
Langnau: Bäumle; El Assaoui, Rytz; Simon Lüthi, Reber; Lardi, Christian Moser; Sterchi; Pelletier, Kurtis McLean, Claudio Moggi; Simon Moser, Froidevaux, Genazzi; Leblanch, Rexha, Tobias Bucher; Lukas Haas, Adrian Gerber, Kim Lindemann.
Bemerkungen: Bern ohne Hänni, Langnau ohne Popovic, Jacquemet, Valentin Lüthi, Sandro Moggi, Tom Gerber und Trummer (alle verletzt). Neuenschwander (im 2. Drittel) und Claudio Moggi (14.) verletzt ausgeschieden. – Timeout Bern (56.). – Pfostenschuss Tavares (38.).