Die israelische Luftwaffe hat in der Nacht zum Mittwoch nach palästinensischen Angaben den Gazastreifen beschossen. Es handle sich um die ersten israelischen Angriffe seit der Waffenruhe vom November, hiess es aus palästinensischen Sicherheitskreisen.
Die insgesamt drei Einschläge trafen unbewohntes Gebiet, niemand sei verletzt worden. Eine Sprecherin des israelischen Militärs sagte, sie prüfe die Angaben. Zuvor war erneut eine aus dem von der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas regierten Gazastreifen abgefeuerte Rakete im Süden Israels eingeschlagen.
Der erste Raketenangriff auf den Süden Israels seit der Waffenruhe war bereits Ende Februar erfolgt. Auch damals war niemand verletzt worden. Militante Palästinenser hatten den Angriff als «Vergeltung» für den Tod eines Palästinensers in israelischer Haft bezeichnet.
Zusammenhang mit Häftlings-Tod
Auch der neuerliche Raketenangriff aus dem Gazastreifen stand in Zusammenhang mit dem Tod eines palästinensischen Häftlings. Maisara Abu Hamdijeh, der eine lebenslange Haftstrafe in Israel verbüsste, war am Dienstag im Alter von 64 Jahren an Krebs gestorben. Hunderte Häftlinge traten daraufhin in Hungerstreik. In Hebron und Ost-Jerusalem gab es Ausschreitungen.
Im November hatte die israelische Armee wegen des anhaltenden Raketenbeschusses aus dem Gazastreifen eine Offensive in dem Palästinensergebiet gestartet. Nach acht Tagen einigten sich beide Seiten unter Vermittlung Ägyptens am 21. November auf einen Waffenstillstand.
Nach Angaben des palästinensischen Zentrums für Menschenrechte waren bei den Kämpfen 156 Palästinenser ums Leben gekommen, darunter 33 Kinder und Jugendliche. Die meisten der mehr als 1000 Verwundeten seien Zivilisten gewesen.