Die vermisste Zuger Studentin Olivia Ostergaard könnte sich das Leben genommen haben. Laut einer Mitteilung der Zuger Polizei haben sich die Hinweise auf einen Suizid im Zugersee verdichtet. Genauere Angaben dazu machte Polizeisprecher Marcel Schlatter nicht.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt habe sich kein einziger Zeuge bei der Polizei gemeldet, der die 20-jährige Vermisste in einem Bus oder Zug gesehen habe, heisst es in der Mitteilung der Polizei vom Mittwoch.
Die Suche nach der vermissten Dänin ging am Mittwoch den ganzen Tag weiter. Bis am frühen Abend blieb sie allerdings erfolglos. Mit Helikopter und Booten wurden der Zuger- und Ägerisee sowie weitere Gebiete des Ägeritals abgesucht. Auch weitere Suchaktionen mit einem Bluthund sind geplant.
Panne bei Ermittlungen
Bei der Suche nach der vermissten Studentin war es letzte Woche zu einer Panne gekommen. Die Polizei hatte es verpasst, innerhalb von 72 Stunden die Videoaufnahmen vom SBB-Bahnhofsgelände sowie aus dem Innern der S-Bahnen anzufordern.
Polizeisprecher Schlatter bestätigte eine entsprechende Meldung der «Neuen Zuger Zeitung» vom Mittwoch. Die Studentin hatte am Dienstagmorgen vor einer Woche ihre Wohnung in Zug verlassen, um an die Uni Zürich zu fahren. Seither fehlt von ihr jede Spur.
Welchen Weg die junge Frau einschlug, darüber hätten möglicherweise die Videoaufnahmen der SBB Aufschluss gegeben. Allerdings bemühte sich die Polizei erst am Karfreitag um diese Daten, wie Schlatter auf Anfrage sagte. Zu diesem Zeitpunkt waren die Videoaufnahmen aus rechtlichen Gründen jedoch bereits gelöscht.
Interne Abklärungen
Wieso die Bilder nicht rechtzeitig angefordert wurden, konnte Schlatter nicht sagen. Eine Antwort auf diese Frage sollen nun interne Abklärungen bringen.
Laut SBB-Mediensprecher Reto Schärli sind im Bahnhof Zug an verschiedenen Orten Kameras angebracht. Videoüberwacht sind auch die S-Bahnen, keine Kameras gibt es dagegen in Fernverkehrszügen.