Erster Prozess in Frankreich gegen somalische Piraten

In Frankreich hat am Dienstag der erste Prozess gegen eine Gruppe somalischer Piraten begonnen. Den sechs Angeklagten wird vorgeworfen, die Segeljacht „Carré d’As“ im September 2008 vor Somalia gekapert und das an Bord befindliche französische Ehepaar entführt zu haben.

In Frankreich stehen zum ersten Mal somalische Piraten vor Gericht (Archiv) (Bild: sda)

In Frankreich hat am Dienstag der erste Prozess gegen eine Gruppe somalischer Piraten begonnen. Den sechs Angeklagten wird vorgeworfen, die Segeljacht „Carré d’As“ im September 2008 vor Somalia gekapert und das an Bord befindliche französische Ehepaar entführt zu haben.

Die Männer im Alter zwischen 21 und 35 Jahren sollen zwei Millionen Dollar Lösegeld verlangt haben. Ein Sonderkommando der französischen Armee befreite die Geiseln gut zehn Tage nach der Entführung und tötete dabei einen der Kidnapper.

Die anderen sechs Entführer, von denen einer damals noch minderjährig war, wurden festgenommen und nach Frankreich gebracht. Ihnen wird neben Entführung, Raub und Freiheitsberaubung mit Bandenbildung auch das Aufbringen des Schiffes vorgeworfen.

Die Angeklagten behaupten, sie hätten kaum eine Rolle bei der Entführung gespielt oder seien dazu gezwungen worden. Da einer der Festgenommenen zur Tatzeit minderjährig war, findet des gesamte Prozess vor einem Jugendstrafgericht statt. Ein Urteil wird nicht vor Ende November erwartet. Den Angeklagten droht lebenslange Haft.

Insgesamt befinden sich nach Angaben der Zeitung „Le Parisien“ noch 22 somalische Piraten in französischer Haft. Sechs von ihnen sollen sich im Mai wegen ihrer Beteiligung auf den Überfall eines Kreuzfahrtschiffes vor Gericht verantworten.

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