Mit einem Spektakel aus Flugshows, Musik und Feuerwerk haben die Pilatus Flugzeugwerke in Buochs NW ihr erstes Exemplar des neuen Business-Jets PC-24 präsentiert. Dabei gab Verteidigungsminister Ueli Maurer den Kauf eines Exemplars durch den Bundesrat bekannt.
Pilatus inszenierte den Rollout ihres ersten Düsenflugzeugs am Nationalfeiertag als grosse Show mit Volksfestcharakter. Dazu gehörten Flugdemonstrationen der Maschinen aus der 75-jährigen Firmengeschichte, Reden, volkstümliche Klänge und Feuerwerke.
Die erste öffentliche Präsentation des PC-24 lockte Tausende Flugfans sowie Gäste aus Politik, Wirtschaft und Militär zum Flugplatz Buochs. Pilatus-Chef Oscar J. Schwenk schätzte die Besucherzahl bei bestem Wetter auf «weit über 20’000». In der Region kam es auf den Strassen zu grösseren Staus.
Prototyp mit Edelweiss-Sujet verziert
Um 13 Uhr rollte der mit weisser Farbe und Edelweissblumen bemalte Prototyp des neuen Geschäftsflugzeugs im Schritttempo über die Piste des Flugplatzes. Der Flieger wurde von mehreren Pferden der Schweizer Armee gezogen.
Die Entwicklung des PC-24 sei ein Bekenntnis von Pilatus zum Werk- und Denkplatz Schweiz, sagte Pilatus-Verwaltungsratspräsident Oscar J. Schwenk in einer Rede. Zur Sicherung des Industriestandorts forderte er von Politikern und Unternehmern mehr Mut und einen raschen Abbau von Bürokratie. «Für jede neue Vorschrift muss erst eine Alte verschwinden.» Schwenk erhielt mehrmals Applaus für seine markigen Worte.
Spektakuläre Ankunft von Maurer
Unter den 4500 geladenen Gästen auf drei Tribünen befanden sich zahlreiche Politiker von Bund und Kantonen, Vertreter der Schweizer Armee, ausländische Militärs und Pilatus-Kunden. Tausende Menschen – Jung und Alt – verfolgten die Vorführungen zudem auf Grossbildschirmen auf dem Flugplatzareal.
Verteidigungsminister Ueli Maurer wurde während der Darbietung mit einem PC-6-Flugzeug eingeflogen. Der Magistrat landete im «Pilatus Porter» nach steilem Sinkflug spektakulär direkt vor den Augen der Zuschauern.
Bundesrat Maurer verkündete bei seiner Rede offiziell den Kauf eines PC-24 durch die Landesregierung. Diese gab Anfang Juli lediglich bekannt, dass sie den neuen Business-Jet PC-24 als Ersatz für die in die Jahre gekommene Cessna Citation 560 Excel im Auge habe.
Maurer ist stolz auf Leistung
Die Kaufabsicht zwischen der Eidgenossenschaft und den Pilatus Flugzeugwerken sei im Sommer schriftlich festgehalten worden, sagte Maurer. Der Bundesrat will mit dem Business-Jet den kleineren der beiden Bundesratsjets – die in die Jahre gekommene Cessna Citation 560 Excel – ersetzen. Der Bundesrat erhält laut Pilatus-Chef einen PC-24 mit einer Seriennummer «irgendwo zwischen 20 und 30».
Bundesrat Maurer nannte die Pilatus Flugzeugwerke in seiner Rede ein Paradebeispiel eines wagemutigen, innovativen und erfolgreichen Unternehmens. Zu dem in der Schweiz komplett neu entwickelten PC-24 sagte er: «Ich platze fast vor Stolz, dass das in unserem Land möglich ist.»
Ab 2017 auf dem Markt
Der erste Testflug des neuen PC-24 ist für Ende März 2015 vorgesehen. Er soll ab Buochs NW durchgeführt werden und rund zwei Stunden dauern. Derzeit würden an einem Flügel Ermüdungstests durchgeführt, sagte Pilatus-Chef Oscar J. Schwenk.
Die Zulassung des Flugzeugs für den Weltmarkt durch die europäischen und amerikanischen Behörden ist für 2017 vorgesehen. Zuvor soll das Flugzeug während rund 2400 Flugstunden getestet und allenfalls überarbeitet werden.