Erstes Schweizer Wolf-Familienrudel mit wahrscheinlich drei Welpen

Die Eltern des ersten Schweizer Wolf-Familienrudels am Churer Hausberg Calanda sind aus dem Oberwallis nach Graubünden gewandert. Die Herkunft der beiden Tiere wurde aufgrund von DNA-Proben bestimmt.

Herkunft der Wölfe wurde aufgrund von DNA-Proben bestimmt (Symbolbild) (Bild: sda)

Die Eltern des ersten Schweizer Wolf-Familienrudels am Churer Hausberg Calanda sind aus dem Oberwallis nach Graubünden gewandert. Die Herkunft der beiden Tiere wurde aufgrund von DNA-Proben bestimmt.

Das Weibchen mit dem Code-Namen F07 wurde erstmals am 11. Juni 2011 in Staldenried und Visperterminen individuell nachgewiesen, das Männchen (M30) am 18. August 2011 in Unterbäch und am 29.August 2011 in nächster Nähe, in Bürchen.

Bei der Wölfin könne mit einiger Sicherheit davon ausgegangen werden, dass sie sich bis nach Mitte September 2011 im Raum Visperterminen aufgehalten habe, teilte die Kora (Koordinierte Forschungsprojekte zur Erhaltung und zum Management der Grossraubtiere in der Schweiz) am Montag mit. Das Tier wurde dort während der Hochjagd zwei Mal gesichtet.

Erste Hinweise vor einem Jahr

Erste Hinweise des Wolfes am Calandamassiv bei Chur stammen von Ende September 2011. Die Welpen der beiden Wölfe wurden erstmals Ende August/Anfang September dieses Jahres gesichtet.

Die zwei Wölfe am Calanda sind die Gründertiere des ersten gesicherten Wolfnachwuchses in der Schweiz seit der Rückkehr der Grossraubtiere im Jahre 1995. Beide Wölfe stammen aus der französisch-italienischen Wolfspopulation, deren Grösse auf etwa 700 bis 1000 Tiere geschätzt wird.

Drei Jungtiere gleichzeitig gesichtet

Wie viele Welpen sich auf der Bündner und der St. Galler Seite des Calandamassivs aufhalten, ist noch nicht abschliessend geklärt. Maximal seien drei Welpen gleichzeitig gesehen worden, sagte der Bündner Jagdinspektor Georg Brosi auf Anfrage. Angenommen wird, dass sie im Mai zur Welt kamen, womit die Jungen etwa halbjährig wären.

Laut Brosi wurden den Behörden diverse Wolfsbeobachtungen am Calanda gemeldet. Von Jägern, die nach Wild Ausschau gehalten hätten, seien die Grossraubtiere relativ oft gesichtet worden.

Ansonsten bekommt die Wolfsfamilie kaum jemand zu Gesicht, weil die Tiere den Menschen aus dem Weg gehen und sich immer wieder grossräumig verschieben. „Wolf-Besichtigungen am Calanda kann man vergessen“, betont Brosi.

Im Winter sollen die Jungwölfe genetisch bestimmt werden. Eine DNA von ihnen soll es ermöglichen, später ihre Wanderungen zu verfolgen.

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