Zum ersten Mal sind in einem Zoo in Kanada Riesenpandas geboren worden. Die Bärin Er Shun brachte am frühen Dienstagmorgen Zwillinge zur Welt, wie der Zoo von Toronto mitteilte.
Sie habe «hervorragende Mutterinstinkte» gezeigt und gleich nach der Geburt des ersten Jungtieres damit begonnen, den Winzling «zu putzen und zu liebkosen».
Das Geburtsgewicht der Kleinen betrug nach Angaben des Zoos 187,7 und 115 Gramm. Die Minis sind nur etwa so gross wie Mäuse, noch blind und fast nackt.
Die kommenden Tage, die sie unter Beobachtung kanadischer und chinesischer Experten hauptsächlich im Brutkasten verbringen werden, seien «entscheidend für ihr Überleben», erklärte der Zoo. Zoodirektor John Tracogna zeigte sich jedoch bereits begeistert. Der Zoo sei sehr stolz, beim Überleben dieser gefährdeten Art zu helfen.
Der Grosse Panda gehört zu den am stärksten bedrohten Tierarten der Erde. Den als notorische Sexmuffel bekannten Tieren setzt der Verlust ihres natürlichen Lebensraums in China zu, deshalb spielt ihre Zucht in Gefangenschaft für das Überleben ihrer Gattung eine wichtige Rolle.
Künstliche Befruchtung
Panda-Nachwuchs kommt in Gefangenschaft allerdings nur sehr selten vor. Weil die Weibchen nur an drei Tagen im Jahr paarungsbereit sind, greifen Zoos oft auf künstliche Befruchtung zurück.
Er Shun war im Mai künstlich mit dem Sperma von drei Männchen befruchtet worden, wie der Zoo mitteilte. Einer der möglichen Väter der Jungtiere ist Er Shuns Partner Da Mao, der seit 2013 zusammen mit ihr im Zoo von Toronto lebt. 2018 sollen sie für fünf Jahre in den Zoo von Calgary umziehen, bevor sie nach China zurückkehren.
Im August waren auch im Zoo von Washington Riesenpanda-Zwillinge zur Welt gekommen. Das kleinere der beiden Tiere starb aber trotz intensiver Behandlung nach wenigen Tagen, seine Mutter Mei Xiang wollte sich nur um ihren kräftigeren Sohn kümmern.
Während eines US-Besuchs des chinesischen Präsidentenpaars im September tauften die First Ladys Michelle Obama und Peng Liyuan den überlebenden Panda auf den Namen Bei Bei.