Omar Fraile belohnt sich am 100. Giro d’Italia nach einer langen Flucht mit seinem ersten Tagessieg bei einer grossen Tour. Spanier setzt sich in der 11. Etappe im Sprint einer Ausreissergruppe durch.
Fraile war bereits kurz nach dem Start in Florenz zusammen mit Mikel Landa ausgerissen. Das spanische Duo hielt sich in der mittelschweren Etappe über 161 km mit vier Bergwertungen bis 32 km vor dem Ziel an der Spitze, ehe es von einer über 20 Fahrer grossen Verfolgergruppe eingeholt wurde. Doch Fraile steckte nicht zurück und ging im letzten Anstieg des Tages mit dem Franzosen Pierre Rolland erneut in den Angriff.
Gemeinsam mit Rolland und zwei weiteren Fahrern erreichte der 26-Jährige vom südafrikanischen Team Dimension Data schliesslich die Zielgerade in Bagno di Romagna, wo er sich im Sprint als Stärkster erwies. Fraile verwies den dreifachen Tour-de-Suisse-Sieger Rui Costa aus Portugal auf Platz 2. Rolland musste sich mit dem 3. Rang begnügen.
Für Fraile war es mit Abstand der grösste Erfolg seiner Karriere. «Das ist der glücklichste Tag meines Lebens. Seit meiner Kindheit träume ich vom Giro», so ein überglücklicher Fraile, der bisher lediglich zwei Rennen auf deutlich tieferer Stufe gewonnen hatte.
Amador auf dem Vormarsch
Gut eineinhalb Minuten hinter der Spitze erreichte, angeführt vom Schweizer Sébastien Reichenbach, auch die Gruppe mit allen Topfavoriten das Ziel. Der Niederländer Tom Dumoulin verteidigte das rosa Leadertrikot. Der Sieger des Zeitfahrens vom Dienstag führt weiterhin 2:23 Minuten vor dem Kolumbianer Nairo Quintana.
Profiteur des Tages war Andrey Amador aus Costa Rica. Der Teamkollege von Quintana gehörte ebenfalls der Fluchtgruppe an und machte als Tageselfter in der Gesamtwertung einen Sprung vom 9. in den 6. Gesamtrang. In den letzten beiden Jahren beendete Amador den Giro jeweils in den Top 10. Im Vorjahr als Achter, 2015 gar als Vierter.
Am Donnerstag steht die mit 229 km längste Etappe des Jubiläums-Giros auf dem Programm. Das mehrheitlich flache Teilstück führt den Tross weiter Richtung Norditalien und könnte eine gute Chance für die Sprinter sein. Die Italien-Rundfahrt endet am Sonntag in einer Woche mit einem Einzelzeitfahren von Monza nach Mailand.