Die Studenten und Studentinnen der ETH könnten ab 2017 doppelt so viele Studiengebühren zahlen müssen wie bisher. Diese Idee ist Teil eines Sparszenarios, mit dem die Hochschulen in Zürich und Lausanne auf die Sparmassnahmen des Bundes reagieren.
Statt wie bisher 1200 Franken sollen die Gebühren künftig 2400 Franken pro Jahr betragen, wie ETH Lausanne-Präsident Patrick Aebischer der Nachrichtenagentur sda einen Bericht der «Schweiz am Sonntag» bestätigte. Dass die Erhöhung der Studiengebühren als Option geprüft werde, hatte vergangene Woche bereits ETH-Ratspräsident Fritz Schiesser angekündigt.
Grund für die Überlegungen sind die Sparpläne des Bundes. Dieser will zwischen 2017 und 2019 rund eine halbe Milliarde Franken weniger in Bildung und Forschung investieren als zunächst geplant.
«Wenn die Budgetkürzungen beibehalten werden, erhält die ETH Lausanne jährlich zwischen 30 und 50 Millionen weniger», sagte Aebischer. Eine Verdoppelung der Studiengelder könnte der ETH Lausanne im Jahr Zusatzeinnahmen zwischen 9 und 10 Millionen Franken einbringen.
Zitterpartie Horizon 2020
Unklar bleibt zudem, wie es mit der künftigen Teilnahme der Schweiz am EU-Forschungsprogramm Horizon 2020 aussieht. Die Teilnahme läuft Ende Jahr aus, über eine Anschlusslösung wird derzeit zwischen Bern und Brüssel verhandelt. Wegen der Annahme der Zuwanderungsinitiative droht der Schweiz die Degradierung zum Drittstaat.
Sollte die Schweiz künftig nicht mehr vollberechtigtes Mitglied des Förderprogramms sein, würde das für den Forschungs- und Bildungsstandort Schweiz weitere finanzielle Einbussen bedeuten, warnt Aebischer. Ohne die EU-Fördergelder würden die Schweizer Spitzenuniversitäten international nicht mehr mithalten können.