Eine Hitzewelle mitten im Fastenmonat Ramadan hat in Pakistan etwa 250 Menschen das Leben gekostet. Allein in der südlichen Millionenmetropole Karachi starben seit Samstag bei Temperaturen um die 45 Grad mehr als 210 Menschen.
«Die Zahl der Toten könnte steigen, weil Hunderte weitere in Spitälern behandelt werden», sagte Ijaz Afzal von der Gesundheitsbehörde der Provinz Sindh am Montag. Premierminister Nawaz Sharif ordnete an, dass die Armee Erste-Hilfe-Stationen für die Behandlung von Hitzeschlägen in der Hafenstadt einrichtet.
Rettungsdienste teilten mit, ausserhalb von Karachi seien in Sindh weitere rund zwei Dutzend Menschen gestorben. In der ostpakistanischen Provinz Punjab seien etwa ein Dutzend Tote zu beklagen.
In Punjabs Hauptstadt Lahore wurden nach Angaben von Ärzten mindestens 2000 Kinder wegen Durchfallerkrankungen behandelt. Die Meteorologiebehörde in Islamabad teilte mit, in Südpakistan sei am Dienstag mit ersten Regenfällen vor dem Monsun zu rechnen.
In Südasien sterben jeden Sommer zahlreiche Menschen bei Hitze. In Pakistans Nachbarland Indien waren im April und Mai fast 2500 Menschen bei ähnlich hohen Temperaturen zu Tode gekommen. Die Temperaturen können bis zu knapp 50 Grad erreichen.
Verheerend kann das sein, wenn es – wie in diesem Jahr – während des für Muslime heiligen Fastenmonats Ramadan zu der Hitze kommt. Gläubige Muslime essen und trinken dann von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nicht.