In einem am Donnerstag veröffentlichten offenen Brief verabschiedet sich Michael Reiterer, Botschafter der Europäischen Union in der Schweiz und Liechtenstein, von den Bürgerinnen und Bürgern der beiden Länder. Er habe sich in Bern sehr wohl gefühlt, versichert er.
Seine Aufgabe sei eine besondere Herausforderung gewesen. Während Liechtenstein durch die Mitgliedschaft im EWR einen bewährten institutionellen Rahmen für das Verhältnis zur EU habe, sei das Geflecht der sektoriellen Abkommen zwischen der EU und der Schweiz komplexer.
„Die Schweiz will sich weder an der EU noch am EWR beteiligen, was ihr gutes Recht ist“, stellt Reiterer fest. Dennoch wolle sie an dem sich dynamisch entwickelnden EU-Binnenmarkt sowie an einer wachsenden Anzahl EU-Politiken mitmachen. Dies bedinge, dass die Beziehungen laufend angepasst werden müssten.
„Ich hoffe, dass nach den Parlaments- und Bundesratswahlen nun bald Fortschritte erzielt werden können“, schreibt Reiterer. In Zeiten, in denen Europa gefordert sei, sich in der Welt zu behaupten, sollte der Wille zur Zusammenarbeit über einzelne Differenzen siegen.
„Nun ist meine Zeit hier abgelaufen. Ab Januar werde ich von meinem Nachfolger, Herr Botschafter Richard Jones, abgelöst“, schreibt Reiterer.