Die EU lockert die Sicherheitsbestimmungen für die Mitnahme von Flüssigkeiten im Reisegepäck von Flugpassagieren. Die Lockerung ist aber nur ein erster kleiner Schritt. Weitere Einschränkungen sollen bald fallen.
Die EU lockert die seit sieben Jahren geltenden Regeln für Flüssigkeiten im Handgepäck. Ab Februar 2014 können Flugreisende auch Flüssigkeiten, Sprays und Gele, die sie in Drittländern gekauft haben, bei innereuropäischen Anschlussflügen mit an Bord nehmen.
Allerdings müssen die Einkäufe in versiegelten Plastiksäckchen stecken. Lebensmittel wie Babynahrung sind ohnehin erlaubt, das gleiche gilt unter bestimmten Voraussetzungen für Medikamente.
Nur im Plastiksäckchen
Auch Flüssigkeiten von Mengen bis zu 100 Milliliter schaffen es durch die Sicherheitsschleusen, wenn sie in durchsichtigen Plastiksäckchen stecken. Die Einschränkungen sollen Terroranschläge etwa durch Flüssigsprengstoff vereiteln helfen. Sie könnten dank besserer Sicherheitsscanner nun aber nach und nach fallen.
«Die Änderung im Januar ist wirklich ein ziemlich kleiner erster Schritt», betont Dale Kidd, Sprecher von EU-Verkehrskommissar Siim Kallas. Innerhalb Europas betrifft er nur Passagiere, die von ausserhalb der EU ankommen und zu einem Anschlussflug zu einem EU-Flughafen wechseln.
Passagiere aus Europa, die in den USA umsteigen, dürfen ihre Duty-Free-Einkäufe ebenfalls im Handgepäck lassen, erklärt Robert O’Meara vom Internationalen Flughafen-Rat ACI.
Aufhebung der Beschränkungen 2016?
Die Flüssigkeits-Auflagen wurden 2006 eingeführt, nachdem drei islamistische Terroristen versucht hatten, Sprengstoff in Getränkeflaschen an Bord von Transatlantikflügen zu schmuggeln. Seitdem hätte das Verbot eigentlich schon längst wieder fallen sollen.
«Die Leistung des Sicherheitsgeräts in einer echten Flughafensituation war eine Hauptsorge», erläutert ACI-Sprecher O’Meara die nur langsame Lockerung der strengen Regeln. Denn leistungsfähige Scanner, die Sprengstoff von harmlosen Flüssigkeiten unterscheiden können, sind Voraussetzung für die Erleichterungen.
Gefehlt hätten Tests im Normalbetrieb von Flughäfen, meint O’Meara. Ausserdem hätten die USA sich nicht an den Planungen beteiligt. Doch jetzt zögen alle an einem Strang, die nötigen Feldversuche von 15 Flughäfen lägen inzwischen vor. Für Airports mit Anschlussverkehr bringt die Umstellung Kosten mit sich, da sie die nötigen Geräte beschaffen mussten. Einige Flughäfen bauten eigens den Sicherheitsbereich um.
Wenn die erste Lockerung reibungslos über die Bühne geht, könnten weitere Erleichterungen kommen. Kidd erklärte, die Folgen dieses ersten Schrittes würden bewertet und machten damit den Weg frei für weitere Schritte. Dies sollte zu einer kompletten Aufhebung der Beschränkungen für Flüssigkeiten 2016 führen, sagte der Sprecher von EU-Verkehrskommissar Kallas weiter.