EU stopft Gesetzeslücken zum Schutz von Haifischen

Die Europäische Union will Haifische besser schützen. Mit einem am Montag getroffenen Beschluss der EU-Landwirtschaftsminister soll vor allem die noch immer gängige Praxis beendet werden, Fischen die Flossen abzutrennen und sie dann noch lebend wieder ins Meer zu werfen.

Geschütztes Tier: Der Hai (Symbolbild) (Bild: sda)

Die Europäische Union will Haifische besser schützen. Mit einem am Montag getroffenen Beschluss der EU-Landwirtschaftsminister soll vor allem die noch immer gängige Praxis beendet werden, Fischen die Flossen abzutrennen und sie dann noch lebend wieder ins Meer zu werfen.

Konkret einigten sich die Minister darauf, dass Fischer künftig gefangene Haifische immer „mit den Flossen am Körper“ von ihren Schiffen abladen müssen. Haifischflossensuppe gilt als eine Delikatesse in Teilen Asiens.

Zwar ist es seit 2003 in der EU verboten, Haien die Flossen abzuschneiden und die noch lebenden Fische zurück ins Meer zu werfen. Doch gab es weiterhin diverse Schlupflöcher in der Gesetzgebung.

So durften Fischer zum Beispiel noch auf dem Schiff die Flossen abtrennen und dann die toten Körper und die Flossen getrennt voneinander in verschiedenen Häfen von Bord nehmen. Diese Vorschrift begünstigte Betrugsfälle.

Mit ihrem neuen Beschluss folgten die Agrarminister nun einem Vorschlag der EU-Kommission. Das EU-Parlament muss der Änderung noch zustimmen.

Die EU, vor allem Spanien, ist einer der wichtigsten Lieferanten von Haifischflossen nach Asien. Nach Einschätzung von Tierschutzorganisationen führt die immense Nachfrage zu einer Überfischung des weltweiten Bestands mit rund 73 Millionen gefangenen Haien pro Jahr. Dutzende Arten sind demnach vom Aussterben bedroht.

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