EU untersucht mögliche Preisabsprachen unter Container-Reedereien

Die EU-Kommission verdächtigt mehrere Container-Reedereien der verbotenen Preisabsprache zum Schaden der Konsumenten. Die Brüsseler Wettbewerbshüter nehmen deshalb die Geschäftspraktiken der Unternehmen in einem Kartellverfahren unter die Lupe.

Container an einem Verladeterminal im Hafen von Hamburg (Archiv) (Bild: sda)

Die EU-Kommission verdächtigt mehrere Container-Reedereien der verbotenen Preisabsprache zum Schaden der Konsumenten. Die Brüsseler Wettbewerbshüter nehmen deshalb die Geschäftspraktiken der Unternehmen in einem Kartellverfahren unter die Lupe.

Es bestehe die Vermutung, dass sich die Reedereien untereinander über geplante Preiserhöhungen verständigt haben, teilte die Behörde am Freitag in Brüssel mit. Dadurch hätten sie die Preise für die Container-Beförderung auf Strecken von und nach Europa wohl nach oben getrieben.

Namen der betroffenen Unternehmen nannte die EU-Kommission wie üblich nicht. Solche spezialisierten Reedereien befördern Container nach einem festen Fahrplan. Typische Routen sind nach EU-Angaben Verbindungen zwischen Asien (Shanghai, Hongkong oder Singapur) und Häfen in Europa wie Rotterdam, Hamburg oder Southampton.

Aufmerksam war die EU-Kommission geworden, weil die Reedereien seit 2009 regelmässig geplante Preiserhöhungen per Pressemitteilung auf ihren Internet-Seiten und in der Fachpresse bekanntgegeben hatten. Mehrmals jährlich würden sie den Betrag und den Termin nennen – und zwar ein Unternehmen nach dem anderen zu ähnlichen Terminen.

Die Einleitung eines Kartellverfahrens sagt noch nichts über das Ergebnis aus. Beweise lägen bislang noch nicht vor, betonte die Kommission. Falls sich der Verdacht der Wettbewerbshüter bestätigt, drohen den Firmen aber hohe Geldstrafen. In der EU sind Absprachen über Preise oder die Aufteilung des Marktes verboten.

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