Zum Schutz der Umwelt sollen Konsumentinnen und Konsumenten in Zukunft deutlich weniger Plastiksäcke benutzen: Die EU-Umweltminister haben in Brüssel der Reduktion von Beuteln aus Plastik zugestimmt.
Zur Senkung des Plastiksack-Gebrauchs haben die Staaten neu die Wahl zwischen zwei Methoden: Entweder beschliessen sie Ziele zur Minderung des Verbrauchs auf bis zu 40 Plastiksäcke pro Person und pro Jahr bis Ende 2025. Das entspricht einer Minderung um knapp 80 Prozent gegenüber 2010.
Oder sie schreiben vor, dass die Säcke von 2017 an nicht mehr kostenlos sein dürfen. Dies kann durch eine Abgabegebühr oder durch Steuern etwa für den Einzelhandel erreicht werden. Auch nationale Verbote sind möglich.
Nicht betroffen von diesen neuen Massnahmen sind robuste Säcke, die mehrfach gebraucht werden können. Das Gleiche gilt für ganz dünne Plastikbeutel, wie sie etwa für Obst, Gemüse oder Fleisch verwendet werden.
200 Beutel pro Jahr und Person
Nach früheren Angaben der EU-Kommission benutzt jeder und jede in der EU im Durchschnitt knapp 200 Plastiksäcke pro Jahr, davon 176 Wegwerf-Beutel. Plastik-Beutel schaden jedoch der Umwelt. Es kann Hunderte Jahre dauern, bis sie sich zersetzen.
Das Ja der Umweltminister war eine reine Formalie, nachdem die Botschafter der EU-Staaten bereits im November für die Pläne gestimmt hatten.
Auch in der Schweiz sind Plastik-Beutel ein Thema. Laut dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) ist geplant, ab Januar 2016 die Gratisabgabe von Wegwerf-Plastiksäcken an den Kassen der Detailhändler zu verbieten – ab dann sollen Säcke aus Plastik kostenpflichtig sein. Wie in der EU sollen auch in der Schweiz dünne Plastiksäcke für Früchte und Gemüse vom Verbot ausgenommen sein.