Die Krise im Euro-Raum hat den Schweizer Aussenhandel in der ersten Jahreshälfte stagnieren lassen. Die Einbussen in Europa konnten dank Mehrausfuhren nach Asien, Amerika und Afrika praktisch kompensiert werden.
Die Exporte in die Euro-Zone schrumpften von Januar bis Juni im Vergleich zur Vorjahresperiode um 4,1 Prozent, wie die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Donnerstag bilanzierte. Während die Ausfuhren zum wichtigsten Handelspartner Deutschland stagnierten, gingen sie insbesondere in die südeuropäischen Krisenländer zurück.
Dagegen nahmen die Exporte nach Asien (+1,7 Prozent), Nordamerika (+10,4 Prozent), Lateinamerika (+9,1 Prozent), Afrika (+4,2 Prozent) und Ozeanien (+4,1 Prozent) allesamt zu.
Insgesamt lagen die Schweizer Ausfuhren mit 100,05 Mrd. Fr. um 0,2 Prozent nur leicht unter dem Vorjahreswert. Nicht daraus ablesen lässt sich allerdings die Entwicklung der Margen der Schweizer Exporteure, die unter der anhaltenden Frankenstärke leiden.
Krisenresistente Uhrenindustrie
Sieben von zehn Exportbranchen standen im Minus. Am stärksten fielen die Ausfuhren der Papier- und Grafischen Industrie (-19,5 Prozent). Im Gegensatz dazu steht die Uhrenindustrie mit einem weiteren starken Plus von 16,4 Prozent. Es ist für die Uhrenindustrie das fünfte Halbjahr in Folge mit einem zweistelligen Exportplus.
Die sich eintrübende Weltkonjunktur liess aber auch die Schweizer Wirtschaft vorsichtiger werden. So nahmen die Importe von Investitionsgütern und Halbfabrikaten deutlich ab. Insgesamt schrumpften die Importe um 0,3 Prozent auf 88,4 Mrd. Franken.
Im Juni belebte sich der Aussenhandel wieder etwas: Die Schweizer Exporte expandierten um 7,6 Prozent auf fast 16,9 Mrd. Franken. Selbst in die Euro-Zone gab es wieder ein Plus von 5,5 Prozent. Die Importe nahmen um 3,7 Prozent auf 14,6 Mrd. Fr. zu.